Die ganze Stadt ein Schützenzug
Rund 1000 Teilnehmer, prachtvolles Wetter und unzählige Zuschauer sorgten für eine besondere Atmosphäre.
Fast 1000 Schützen, ein Vielfaches an Menschen am Straßenrand bei herrlichstem Wetter — beeindruckender hätte der Höhepunkt des Königsjahres von Peter Leyendecker wohl nicht enden können als mit diesem farbenfrohen prächtigen Umzug durch die Innenstadt.
Punkt 15 Uhr hatte Oberst Peter Krümmel — trotz auskurierten Schlüsselbeinbruchs natürlich in vollem Ornat hoch zu Ross — nach einem letzten Blick auf die Uhr den Startschuss gegeben: „Alles okay“, signalisierte er.
Und dann ging es los. Während Krümmel sich von seiner Verletzung erholt hatte, musste ein anderer immer wieder erklären, warum er mit Gipsarm unterwegs war: CDU-Fraktionschef Ewald Vielhaus, gerade frisch aus dem Irland-Urlaub gelandet, hatte sich dort den Arm gebrochen.
Schon vorher hatten viele Zaungäste das wunderschöne rote Kleid von Königin Kerstin Leyendecker bewundern können, die an der Seite ihres Mannes und begleitet von Schützenchef Gero Keusen und Bürgermeister Klaus Pesch, die Formationsreihen zu ihrer Kutsche abschritt. Die wurde — schon fast traditionell — von Arno Schnitzer gesteuert, stilecht im roten Frack und mit schwarzem Zylinder gesteuert.
Das richtige Ambiente also für das Königspaar, das den Umzug sichtlich genoss. „Alles wunderbar“, ließ der König verlauten und verteilte fleißig Handküsschen unters Volk und winkte ebenso wie seine Frau, was das Zeug hielt.
Schützenchef Gero Keusen nutzte die Fahrt in der Kutsche derweil auch, die prächtige Besucherkulisse am Straßenrand fotografisch festzuhalten.
Doch nicht nur das Königspaar war ein echter Blickfang, vor allem die Schützenminis erhielten viel Zuspruch und sogar Applaus — wie zum Beispiel die jüngsten Tellaner, als sie über die Oberstraße an den Suitbertus-Stuben vorbei liefen. Es sah aber auch wirklich goldig aus, wie sich die Kleinen sichtlich wohl fühlten und das bunte Treiben um sie herum genossen.
Nicht ganz so sehr genießen konnte der Vorstand der Bruderschaft den Schützenzug, denn für die Führungsriege gab es im Gegensatz zu vielen der Kompanien keine Marscherleichterung an diesem sehr warmen Sonntag: geschlossener schwarzer Anzug, weißes Hemd und Krawatte waren Pflicht, während im Zug an vielen anderen Stellen zum Beispiel auf Hüte oder Jacketts verzichtet wurde — der Hitze wegen.
Dabei waren die Schützen an diesem Wochenende hohe Temperaturen gewohnt. Schließlich war es am Freitagabend zum Auftakt bei der Oldienight im modern daher kommenden Schützenzelt schon richtig heiß geworden.
Bis tief in die Nacht, noch lange nach dem offiziellen Ende, wurde dort fleißig weiter gefeiert.
Und heute wird es dann vor allem eins — wahrscheinlich sehr, sehr spannend. Schließlich entscheidet sich am frühen Abend auf dem Schießstand hinter dem Festzelt an der Brückstraße, wer der Nachfolger von Peter Leyendecker als König und Jungkönig Sebastian Pfeiffer werden wird.