Bücher - immer noch ein Weihnachtsklassiker

Nichts geht so häufig über die Ladentheke wie Romane und Sachbücher. Händler geben Empfehlungen.

Foto: Achim Blazy

Ratingen. Der Begriff vom „guten Buch“ ist noch nicht tot. Und deshalb geht es jetzt so häufig über die Ladentheke der Buchhandlungen wie im restlichen Jahr nicht. Um 25 Prozent — wenn nicht noch mehr — des Bücherumsatzes wird rund um Weihnachten gemacht.

„Es lesen immer noch eher Frauen als Männer“, sagt Marion Meier von der Ratinger Altstadt-Bücherei. Sie empfiehlt unter anderem den Roman „Kruso“ von Lutz Seiler, der immerhin in diesem Jahr mit dem Uwe-Johnson-Preis und dem Deutschen Buchpreis dekoriert worden ist. Auch „Schneckenmühle“ von Jochen Schmidt, ebenfalls ein Mosaiksteinchen eines bislang eher vernachlässigten DDR-Bildes, fällt ihr zu Empfehlungen ein. Und, mal was anderes, die Biographie der „Toten Hosen“ mit dem schönen Titel „Am Anfang war der Lärm“.

Auch Männer lesen, nicht nur Zeitungen und Sportberichte, sondern auch Historisches mit Sachbuch-Qualität. Selbst dann, wenn es als Roman daher kommt. Und Sachbücher sowieso, die aber ganz gezielt in Auftrag gegeben werden, sprich, auf dem Wunschzettel stehen.

Uwe Frohns von „Spiel und Buch“ steht für das außergewöhnliche Buch. Natürlich gehen auch in seinem Geschäft Jan Weilers „Berichte aus dem Christstollen“ weg wie geschnittener Weihnachtskuchen, sind Skandinavien-Krimis schwer im Rennen; doch hat er als Tipp „Tom Waits. Der Geschichtenerzähler“ in der Hinterhand, exquisite Bändchen aus dem Manesse- und dem Wagenbach-Verlag. Zudem wartet sein Geschäft mit nicht-elektronischen, hochwertigen und deshalb langlebigen Spielen auf (Tricking ways, Pac). Des weiteren hält er eine große Auswahl von Schachbrettern, -Figuren sowie Backgammon-Spielen vor.

Harte Kost, aber heiß geliebt, empfiehlt Bernhard Schultz vom Buchcafé „Peter und Paula“. Erik Axl Sund hat in diesem Sommer eine Psychothriller-Trilogie abgeliefert, die in der Urfassung in einem Band erschienen ist und mehr als 1000 Seiten zwischen den Buchdeckeln hat. In Deutschland ist dieses Werk in drei Titeln vorrätig, die da „Krähenmädchen“, „Narbenkind“ und „Schattenschrei“ heißen. Wem die Feier im Familienkreis unterm Baum zu stimmig ist, der kann sich dann für erst einmal unabsehbare Zeit der Frage widmen: „Wie viel Schreckliches kann ein Mensch verkraften, eher er selbst zum Monster wird?“. Anne Gansen von „Peter und Paula“ empfiehlt Paul Auster überhaupt, und sein neues Buch „Winterjournal“ im Besonderen. Es ist einerseits eine Art Körperbiografie, andererseits aber auch eine höchst witzige, pingelige Aufzählung der 21 Wohnungen und Häuser, in denen er sein Leben bislang verbrachte, sowie deren Adresse, Größe, Einrichtung und Mietkosten.

Alle Buchhandlungen sind mit der rundum gut vorbereiteten Information ihrer Kunden sehr zufrieden; sie stellen aber auch gern Gutscheine aus.