Die Arbeiten für den Neubau des Rathauses sind bereits ausgeschrieben
Baudezernent hofft bis Ende März auf Interessenten.
Ratingen. Das Rathaus-Projekt nimmt wieder an Fahrt auf — und zwar konkret auf der Ausschreibungsplattform der Stadt. Bürgermeister Klaus Konrad Pesch berichtete jetzt, dass man eine vereinfachte Fassung des inhaltlich unveränderten Projektes ins Internet gestellt habe. Der Verwaltungschef betonte: „Wir gehen in unserer Zeitplanung davon aus, dass wir bereits im März einen Interessentenkreis haben werden, mit dem dann die konkreten Projektverhandlungen aufgenommen werden können.
Rückblende: Auf einer Sondersitzung des Rates hatten 35 Politiker für ein Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb votiert, es gab zwölf Nein-Stimmen, keine Enthaltung. Ein Generalunternehmer (GU) soll das Projekt, das mit 28,9 Millionen Euro veranschlagt wurde und bereits mehr als 31 Millionen Euro kosten wird, umsetzen. Die beiden Unternehmen, die nach der ersten Ausschreibung während des Prüfverfahrens aus formalen Gründen ausgeschlossen wurden, können sich erneut beteiligen — aber eben auch andere Firmen. Die Bürger Union (BU) betonte, dass der Weg für einen GU gescheitert sei. Man müsse die Einzelgewerke ausschreiben, das Verhandlungsverfahren mit Teilnahmewettbewerb sei nicht der Königsweg.
Die Stadt sieht das anders. Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, betonte: „Gerade bei einem Generalunternehmer ergeben sich erhebliche Einsparmöglichkeiten, wie wir am Beispiel des Neubaus ,Am Krumbachskothen‘ gesehen haben.“ Dort sei man deutlich unter dem kalkulierten Preis geblieben — und zwar um rund 20 Prozent. Zudem habe ein aktuelles Gutachten ergeben, dass der Bau durch einen GU die beste Lösung sei.
Falls alles glatt laufen sollte, könnte der Rat in seiner Sitzung am 5. Juli über die Vergabe an einen GU entscheiden. Das Rathaus wäre dann Ende 2018 fertiggestellt — rund zwei Jahre später als ursprünglich geplant.