Für den Ernstfall Notfalldose als wichtiges Mittel für Ersthelfer

Erhard Raßloff vom Deutschen Roten Kreuz erklärt, wer sie haben sollte und was hinein gehört.

Erhard Raßloff wird in zwei Vorträgen die Notfalldose Interessierten näher bringen.

Foto: RP/DRK

Herr Raßloff, Sie stellen Anfang September die Notfalldose im Seniorentreff Ost und im Mehrgenerationentreff in Tiefenbroich vor. Was genau ist diese Notfalldose?

Erhard Raßloff: Schnellstmöglich handeln zu können, ist eine wichtige Voraussetzung, um dazu beizutragen, Leben erhalten zu können. Im Notfall ist es wichtig, dass der Ersthelfer oder die Ersthelferin wichtige Informationen über die hilfebedürftige Person sofort bekommt. Dies nicht nur, wenn die Person nicht ansprechbar ist, sondern grundsätzlich, da auch ansprechbare Personen oft lebenswichtige Informationen in einer solchen Lage nicht parat haben. Die Informationen müssen schnell und leicht zugänglich an einem zentralen Ort aufbewahrt werden. Hier hat sich die „Notfalldose“ gut bewährt.

Für welche Zielgruppe ist sie gedacht?

Raßloff: Da jede Frau und jeder Mann, egal welchen Alters, in eine lebensbedrohliche Lage kommen kann, gibt es keine spezielle Zielgruppe. Erfahrungsgemäß ist es jedoch so, dass besonders ältere Menschen oder Menschen mit chronischen Erkrankungen vorrangig an die Beschaffung und Bestückung einer solchen Notfalldose denken sollten.

Was genau gehört dort auf jeden Fall hinein?

Raßloff: Die Notfalldose enthält einen Vordruck, in dem die wichtigsten persönlichen Angaben eingetragen werden sollten. Dazu gehören zum Beispiel lebenserhaltende Medikamente, die eingenommen werden müssen, die Blutgruppe, ein Organspendeausweis, die Patientenverfügung als Verkleinerung, Angaben über Angehörige, die verständigt werden müssen.

Wo sollte man sie aufbewahren?

Raßloff: Da sicherlich jeder Haushalt über einen Kühlschrank verfügt, bietet sich die Türinnenseite dieses Küchenmöbels besonders gut an. Es gibt auch einen Türaufkleber, auf dem der Aufbewahrungsort vermerkt werden kann und der auf die Innenseite die Eingangstüre geklebt werden sollte. Das Rettungspersonal kennt dieses Verfahren. Im Kreis Mettmann besonders deshalb, da der Kreisfeuerwehrverband des Kreises Mettmann die ersten Notfallboxen herausgegeben hat.

Wo ist die Dose zu bekommen und kostet sie etwas?

Raßloff: Mir bekannte Stellen sind einige Apotheken, der Seniorenrat, Mitglieder der ASSE (Aktionsbündnis Seniorensicherheit im Kreis Mettmann), die Feuerwehr und das DRK im Mehrgenerationenhaus Klompenkamp. Die Dosen werden zum Beispiel bei Veranstaltungen teilweise kostenlos abgegeben. Der reguläre Preis liegt bei 5 Euro.

Gibt es Statistiken für Ratingen und den Kreis Mettmann darüber, wie viele Menschen schon eine Notfalldose haben?

Raßloff: Nein, der Aufwand, dies nachzuhalten, wäre zu groß. Ich wünsche mir, dass sich die Informationen über diese lebenserhaltende Notfalldose rumsprechen, sich Ärzte und Apotheken einen Vorrat zulegen und ihre Patientinnen und Patienten sowie Kundinnen und Kunden darauf hinweisen.