Die Wallstraße ändert ihr Gesicht
Das nächste Bauprojekt naht am Fuße der Altstadt: Das Hertie-Haus wird abgerissen. Es kommen Wohnungen und Handel.
Ratingen. Spätestens nach den Osterferien will die Stadt weitere Pläne für den bedeutsamen Standort des alten Hertie-Hauses präsentieren. Wie die RP bereits berichtete, wird das alte Kaufhaus abgerissen. Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, betonte, dass man die bereits freigeräumten Grundstücke auf der Wallstraße, die direkt an die Immobilie grenzen, unbedingt in das Projekt einbeziehen will.
Gerold Fahr, CDU-Fraktionsvize, erklärte, dass „sich an dieser Stelle große Chancen für die Innenstadt auftun“. Bei einem Rundgang durch das leerstehende Kaufhaus hatte Kral betont, dass die bereits vakanten Grundstücke den Planern neue Freiräume ermöglichen. Klar ist auch, dass dieses Projekt den baulichen Wandel auf der Wallstraße einleiten wird.
Der Bezirksausschuss Mitte hatte bereits wichtige Planungen für die Innenstadt auf den Weg gebracht. „Es ist gut, dass das Gremium beschlossen hat, die drei Verkehrsmaßnahmen des ,Integrierten Handlungskonzepts’ weiter zu planen“, sagte Fahr zu den Ergebnissen. Die CDU-Fraktion habe sich besonders dafür eingesetzt, dass es in der Innenstadt weiter voran geht.
Demnächst soll die Wallstraße von der Düsseldorfer Straße bis zur Brunostraße völlig neu gestaltet werden. Im Mittelpunkt stehen dabei der Radverkehr in beiden Richtungen und attraktivere Fußgängerwege. Außerdem soll der Straßenraum nach Süden etwas erweitert werden. Den Abschluss wird eine Bruchsteinmauer in Sitzhöhe bilden, die an die ehemalige Stadtmauer erinnern soll. Problem: Auf dem Abschnitt ist eine Vielzahl von konkurrierenden Nutzungen wie Ladezonen, Ein- und Ausfahrspuren für die Tiefgaragen bei entgegenkommendem Radverkehr zu lösen.
Die Fußgängerquerung der Bechemer Straße über die Wallstraße soll Vorrang erhalten und entsprechend optisch gestaltet werden. Dann kann die Ampelanlage entfallen. Das war so vorgesehen.
Das Hertie-Haus soll bereits im Jahr 2019 abgerissen werden — möglichst mit Hilfe öffentlicher Gelder. Die Anträge seien bereits gestellt worden, berichtete der oberste städtische Planer, der sich an dieser sehr sensiblen Stelle eine aufgelockerte Mixtur aus Gewerbe, Wohnen und Büros vorstellen kann. Ein voluminöser Bau wie der des Stadttors an der Ecke Bechemer Straße/Wallstraße soll nicht errichtet werden. Kral weiß sehr wohl, dass die Ecke Düsseldorfer Straße/Wallstraße/Grabenstraße das Entree zur Altstadt bildet. Deshalb will man mit diesem Areal behutsam umgehen. Gleichzeitig soll es einen Schub für die Innenstadt geben, denn Kral will in dem neuen Projekt Platz schaffen für sogenannte Leitbetriebe.
Darunter versteht er einen Lebensmittelmarkt und einen Elektrofachmarkt. „Die Architektur muss auf jeden Fall zur Altstadt passen“, betonte er. Rückblende: Der Rat der Stadt hatte fast einstimmig (bis auf die AfD) beschlossen, Bürgermeister Klaus Pesch 4,4 Millionen Euro für den Kauf der heruntergekommenen Immobilie zur Verfügung zu stellen. In nicht-öffentlicher Sitzung wurden danach bereits die ersten Ideen diskutiert.