NRW Das Ratinger Schützen- und Heimatfest ist abgesagt

Ratingen · Im RP-Gespräch verrät Schützenchef Gero Keusen, warum man diese Entscheidung treffen musste und was man alternativ organisieren könnte. Man plant zum Beispiel im Schützen-Sommer 2021 ein Platzkonzert.

Solche Bilder wird es auch 2021 nicht geben: Ein Foto vom Schützenzug 2018 mit Schützenchef Gero Keusen und dem Königspaar Pohlmann.

Foto: Achim Blazy (abz)

Gero Keusen, der Chef der St. Sebastiani-Bruderschaft von 1433, hat sich klar positioniert: Die aktuelle gesetzliche Lage sei eindeutig und verbiete bis zum 1. September traditionelle Schützenfeste. „Und so sagen wir offiziell unser Ratinger Schützen- und Heimatfest 2021 schweren Herzens ab“, betonte er.

Man habe sich die Diskussion um das Schützenfest wahrlich nicht leicht gemacht, und man habe sich zum Ziel gesetzt – je nach Lage – auch kurzfristig reagieren zu können. „Zunächst haben wir uns vorgenommen, natürlich nach den gesetzlichen Vorgaben und immer im Dialog mit dem Krisenstab der Stadt, dem wir hohen Respekt und unseren Dank für seine herausfordernde Arbeit entgegenbringen, erste Veranstaltungen für die interne Schützenfamilie durchzuführen“, betonte Keusen.

Dabei sei es wichtig, dass sich primär die Mitglieder wieder treffen können. „Wir legen Wert darauf, dass jedes Mitglied, die Familien und die Bürgerschaft selbst eigenverantwortlich entscheiden sollen, ob für sie in der jeweiligen persönlichen Situation der Besuch von Veranstaltungen verantwortbar ist. Hier gibt es wie in der Gesellschaft auch durchaus manchmal sehr dogmatisch geführte
Diskussionen.“

Keusen betonte: „Ich möchte unseren Königspaaren Georg und Tina Wenzel und Jungkönig Björn Berger und Anna Maaßen herzlich dafür danken, dass sie auch für ein weiteres Jahr nach ihren Königsschüssen 2019 weiterhin zur Verfügung stehen. Beschlossen haben wir, dass wir in der Stadt ein Zeichen setzen wollen mit dem traditionellen Schmücken der Stadt mit den Wimpelketten, weiterhin werden wir im Schützenhochamt und in einem Gedenken an unsere Verstorbenen ein angemessenes Zeichen setzen.“

Wenn es coronabedingt möglich sein sollte, „würden wir gerne auch unseren Musik-Gruppen eine Bühne für Auftritte geben wollen“, so Keusen. Spielleute und Musiker von befreundeten Tambourcorps und Kapellen freuten sich darauf, nach vielen Monaten des Stillstandes wieder ihr Können der Bürgerschaft und den Schützen präsentieren zu dürfen.

„Vielleicht gelingt es uns, mit Blick auf den Schützen-Sommer 2021 und basierend auf einem entsprechenden Hygiene-Konzept ein Platzkonzert an geeigneter Stelle zu organisieren. Die Idee reifen gerade“, so Keusen.

Was wichtig ist: Man habe im Vorstand aufgrund der Pandemie gelernt, sich digital zu vernetzen. Er sei dankbar, dass „wir als Schützenfamilie bisher im Wesentlichen gut durch das Pandemie-Geschehen gekommen sind, und ich wünsche mir, dass wir auch in Zukunft achtsam bleiben, aber auch, dass wir mit Hoffnung und Zuversicht zeitnah wieder das gesellschaftliche Leben in unserer Stadt bereichern können“, unterstrich der Schützenchef. Die Schützen hoffen nun auf ein großes Fest im nächsten Jahr.

Bereits im Mai des vergangenen Jahres musste wegen Corona das große Schützenfest abgesagt werden. Die Beschlusslage und die Erlasse waren auch damals eindeutig. „Einsicht und Vernunft lassen leider nur die Absage des Schützenfestes mit allen Terminen und Feiern zu“, hatte Keusen betont. Das große viertägige Fest ist normalerweise die Haupteinnahmequelle im Schützenjahr. Betroffen sind aber auch die Schausteller-Familien sowie die Zeltwirte.

Auch die Schützen in anderen Stadtteilen haben sich bereits frühzeitig entschieden: Vieles muss ausfallen, doch man hofft inständig, dass im Jahr 2022 endlich alles besser sein wird und man wieder richtig feiern kann.

In den kommenden Monaten stehen in der Innenstadt einige größere Veranstaltungen an – so zum Beispiel auch das Ratingen-Festival. Organisator ist die Ratingen Marketing GmbH (RMG).