Gefahrenabwehrzentrum in Mettmann Der Neubau beherbergt auch eine Feuerwehrschule mit Übungshalle
Ratingen/Kreis Mettmann · Bundes- und Landespolitik blickten gemeinsam hinter die Kulissen des neuen Gefahrenabwehrzentrums im Kreis Mettmann. Mit dabei war auch der Ratinger Bundestagsabgeordnete Peter Beyer.
(Red) Auch wenn es in der Leitstelle der Feuerwehr im Gefahrenabwehrzentrum im Kreis Mettmann an diesem Vormittag ruhig wirkte, waren alle Anwesenden höchst konzentriert bei ihrer Arbeit. In dem Neubau – in unmittelbarer Nachbarschaft zur Kreispolizeibehörde – sind Feuerwehrschule, Feuerwehr-Übungszentrum, die Kreisleitstellen der Polizei und der Feuerwehr, Rettungsdienst und Bevölkerungs- und Katastrophenschutz untergebracht. Jetzt warf der Bundestagsabgeordnete Peter Beyer gemeinsam mit den Landtagsabgeordneten Dr. Christian Untrieser, Claudia Schlottmann und Martin Sträßer (alle CDU) einen Blick hinter die Kulissen des rund 29 Millionen teuren Gebäudes, das in dieser Art einzigartig ist.
Der Kreis Mettmann leistet sich mit dem sechsgeschossigen Bau am Adalbert-Bach-Platz ein Novum, das Vorbildcharakter für ganz Deutschland hat. Zu Recht ist der Chef, Landrat Thomas Hendele, stolz auf das neu geschaffene Sicherheitszentrum, in dem seit Oktober 2021 die Lebensretter des Kreises im Einsatz sind. Das Besondere seien die kurzen Kommunikationswege und neueste Technologie. „Wie wichtig das ist, konnten wir im vergangenen Jahr bei der Jahrhundertflut erleben“, erklärte Ralf Herrmann, Erster Polizeihauptkommissar und Leiter des Führungs- und Lagedienstes den Politikern, die sich vor allem für die Zusammenarbeit der Dienste untereinander interessierten.
Telenotarzt als weiterer Meilenstein für mehr Sicherheit
Bezirksbrandmeister Mirko Braunheim, der ebenfalls an dem gemeinsamen Termin teilnahm, machte auf einen weiteren Meilenstein für mehr Sicherheit im Landkreis aufmerksam: Die Einrichtung des Telenotarztes unmittelbar neben der Leitstelle der Feuerwehr, die auch die Rettungswagen koordiniert. Der ergänzende Lebensretter am Bildschirm überbrücke die Zeit bis zum Eintreffen eines Notarztes am Unfallort, so der Feuerwehrmann. Hintergrund sei das 2020 vom Landesministerium für Arbeit, Gesundheit und Soziales auf den Weg gebrachte Telenotarztsystem, das im Kreis Mettmann nun einen der ersten Experten für Intensiv- und Notfallmedizin im Einsatz habe.
Auch das Thema Bevölkerungsschutz wurde vorgestellt und diskutiert. Für Bundespolitiker Beyer ein Feld, das immer mehr in den Fokus rücken müsse. Die Starkregenflut im Juli 2021, aber auch die Corona-Pandemie und der russische Angriffskrieg gegen die Ukraine offenbarten einen erheblichen Modernisierungsbedarf, den der Bund dringend angehen müsse. Alle vier Abgeordneten waren sich einig: Man müsse aus diesen Krisen lernen.
Neben dem Schutz der Bevölkerung galt ein weiterer Interessenschwerpunkt der Abgeordneten dem Nachwuchs. Denn der Neubau beherbergt eine vollständig ausgestattete Feuerwehrschule – samt Fahrzeugen und Schulungsgebäude, Übungshalle mit einer Trainingsfassade, an der Balkons auf Innen- und Außenseite angebracht sind, Brandsimulationsanlage und Atemschutz-Übungsstrecke. Im sogenannten Brandhaus können die unterschiedlichsten Szenarien simuliert und geübt werden, denn nur wer den Ernstfall möglichst realitätsnah erlebe, sei vorbereitet, so Schulleiter Markus Kühn, der sich mit seinem Stellvertreter Daniel Roßmeier ebenfalls Zeit nahm, um den Abgeordneten einen Einblick in die Arbeit des Gefahrenabwehrzentrums zu geben.
30 Frauen und Männer erhalten hier 18 Monate lang eine ganzheitliche Bildung. „Lehre 2.0“ lautet das selbstkreierte Motto des Schulteams, bei dem Teamgeist und Kollegialität an oberster Stelle stehe.
Der Kreis sei in Sachen Sicherheit für die Zukunft gut aufgestellt, so die Bilanz der Abgeordneten aus Bund und Land nach ihrem Besuch.