Ratingen Goldkuhle: CDU fordert bessere Absicherung

Ratingen. · Nach Bränden auf dem Gelände in Hösel stellt die CDU an die Stadtverwaltung einen Eilantrag, um das Problem zu beheben.

Auf dem ehemaligen Goldkuhle-Gelände treiben immer wieder Brandstifter ihr Unwesen.

Foto: Preuß

Großeinsätze der Feuerwehr in Hösel haben immer wieder mit dem ehemaligen Goldkuhle-Gelände zu tun – wie zuletzt auch, als es im Verwaltungstrakt gebrannt hat. „Der Gebäudekomplex Goldkuhle ist unglaublich gefährlich. Trotzdem können sich Unbefugte Zutritt verschaffen, da es keinerlei Sicherungsmaßnahmen gibt. Ein unhaltbarer Zustand, den die Verwaltung dringend angehen muss“, erklärte Stefan Heins, CDU-Ratsherr für Hösel und stellvertretender CDU-Fraktionsvorsitzender.

Deshalb stellt die CDU-Fraktion einen Eilantrag: „Wir fordern, unverzüglich und unter Anordnung des Sofortvollzugs bauaufsichtlicher Maßnahmen sowie unter Androhung von Zwangsmitteln einzuschreiten und so Gefahren für Leib und Leben, die von dem leerstehenden Goldkuhle-Komplex und dem Nichtbefolgen der Verkehrssicherungspflichten der Verantwortlichen resultieren, effektiv abzuwehren“, heißt es in dem Antrag. Schließlich hat es in den vergangenen Monaten immer wieder in der Gold­kuhle gebrannt. „Doch die Eigentümer, so auch der Insolvenzverwalter, haben überhaupt keine Sicherungsmaßnahmen für das Objekt durchgeführt“, betonte CDU-Ratskandidatin Tatjana Pfotenhauer. Auch in den verschiedenen Posts und Videos im Internet wird deutlich, dass der Gesamt-Komplex vollkommen frei zugänglich ist, obwohl die Gebäude eingestürzt oder stark einsturzgefährdet sind.

Unbefugte verschaffen sich ohne Probleme Zutritt zum Gelände

„Allein bei Youtube oder Facebook ist zu erkennen, dass sich Unbefugte ohne jegliche Zugangshindernisse Zutritt zu dem Gebäudekomplex verschafft haben und dies auch weiterhin möglich ist“, meinte CDU-Ratskandidat Michael Droste. Reste des vorletzten Großbrandes stehen als Sondermüll ungesichert im Freien. Anwohner befürchten Schäden durch Giftstoffe, die von den Bränden ausgehen können. „Offensichtlich sehen hier die Verantwortlichen überhaupt keinen Bedarf der Verkehrssicherungspflicht – obwohl ganz offensichtlich der Gebäudekomplex Goldkuhle sehr gefährlich ist“, erklärte Heins. „Ein ordnungsrechtliches, insbesondere ein bauaufsichtliches Einschreiten der Stadt im Wege des Sofortvollzuges und unter Androhung von Zwangsmitteln ist zur Gefahrenabwehr unerlässlich“, betonte er.

Zuletzt hatte es Anfang des Jahres politischen Streit im örtlichen Bezirksausschuss über die Zukunft des Goldkuhle-Geländes gegeben. Die Bürger Union (BU) hatte kritisiert, dass sich auf dem Gelände nichts tue, dass absoluter Stillstand herrsche. „Der Bürgermeister wird hier aufgefordert, dringend tätig zu werden und geeignete Schritte einzuleiten, um das Heft des Handelns in die Hand zu bekommen“, so die BU. Das widerspreche jeglicher Realität, meinte dazu die CDU.

Stadt sieht Handlungsbedarf durch den Insolvenzverwalter

Jochen Kral, Baudezernent der Stadt, erklärte: „Verwaltung, Politik und Investoren haben ihre Arbeit in den vergangenen Jahren gemacht und könnten sofort eine gute Planung für die Goldkuhle auf den Weg bringen.“ Und er fügte damals im Bezirksausschuss Hösel/Eggerscheidt an: „Nun ist der Insolvenzverwalter in der Pflicht, endlich den Eigentumsübergang des Grundstücks zu ermöglichen. Leider rührt er sich nicht.“

Auch alle anderen Parteien lehnten den Antrag der BU ab und unterstützten die Verwaltung mit einem öffentlichen Appell an den Insolvenzverwalter, endlich zu handeln. Auf diesem Gelände sollen unter anderem ein Nahversorgungszentrum und Wohnungen entstehen.

Fakt ist: Das Gelände und die vorhandenen Gebäude sind inzwischen stark baufällig und müssen gesichert werden. Darüber herrscht offenbar auch politischer Konsens.