Hitze sorgt für volles Schwimmbad
Die Frühschwimmer haben Besuch bekommen: Das Allwetterbad platzte gestern aus allen Nähten.
Man kennt sich, man grüßt sich. Die Frühschwimmer, die sich ab 6.45 Uhr im Angerbad tummeln, bilden normalerweise eine überschaubare Gruppe. Doch in diesen Tagen ist alles anders. Da strömen auch andere Schwimmer herbei, die bei angenehmer Morgenfrische ihre Bahnen ziehen wollen. Doch dies ist schwierig, denn es wird es schnell immer wärmer.
Und von oben brennt bereits die Sonne. DRK-Kreisverbandsarzt Thomas Nasse rät dazu, sportliche Aktivitäten „möglichst am frühen Morgen oder am späten Abend“ zu erledigen, Laufen, Joggen und Radfahren sollte man nur im Wohlfühlbereich absolvieren, sonst kann die körperliche Belastung schnell zu einem Problem werden.
Ein Sprung weiter im Allwetterbad nutzen gefühlte 2000 Gäste die Möglichkeit, sich im kühlen Nass zu erfrischen. Manche legen schon morgens um 7 Uhr ihre Strandlaken aus. „Wir sind mittags hergekommen“, erklären Mergüm und Steven (beide 14), die zusammen mit ihren Kumpels Yussef (15) und Kristoph (13) aus Mülheim angereist sind. „Mal chillen wir auf der Wiese, wenn es zu warm wird, suchen wir uns einen Platz im Becken.“ Bevorzugter Ort ist dabei im Nichtschwimmerbereich unterm Wasserfall, der alle 20 Minuten für eine Extraladung Erfrischung sorgt. Für die vier Jungs geht es darum, „möglichst viel Spaß zu haben“, ein paar nette Mädchen kennen zu lernen, wäre kein Fehler. „Wir gehen das ganz entspannt an.“ Ebenso wie Marlies Schröder.
„Ich komme jeden Tag hierher.“ Nicht bloß, wenn da Thermometer in ungeahnte Höhen steigt, zieht die 53-Jährige im Sportbecken ihre Bahnen. „Das ist mein tägliches Fitnessprogramm.“ Dass es an Tagen wie diesen „knüppelvoll“ ist, stört sie nicht. Denn: „In allen Sportbecken werden einige Bahnen abgetrennt“, wie Betriebsleiter Dirk Leibelt erklärt. Schließlich gibt es einige Stammkunden, die wirklich zum Schwimmen herkommen. Aber an Supersommertagen sind es junge Leute, viele Pärchen und vor allem Familien mit Kindern, die sich auf dem Areal an der Jahnstraße tummeln, Ball spielen Sonnenbaden oder auf einer Liege ausruhen und lesen. „Und weil so viele Kinder in und am Wasser unterwegs sind, haben wir eine Person mehr im Aufsichtsteam“. Wobei Mininixen wie Lina (5) von ihrer Mama Jenny so gut präpariert wurden, dass beim Planschen rund ums Piratenschiff Lintorphia wirklich nichts schiefgehen konnte: die Kleine trug Schwimmflügel, Rettungsring und hatte noch ein Schwimmtier unterm Arm. Hochbetrieb herrscht bei solchen Temperaturen nicht bloß in den wogenden Wellen, lange Schlangen bildeten sich am Bistrotresen.