Auftritt in Berlin Höseler Chorknaben glänzen bei der Preisverleihungsgala

Hösel · Anlass für den Auftritt war die Verleihung des Prinz-von-Preußen-Preises an den Schauspieler und Künstler Armin Mueller-Stahl.

Das Ensemble bei der Gala der Europäischen Kulturwerkstatt (EKW) „Ein Lied geht um die Welt“.

Foto: MATTHIAS WEHNERT

(Red) Wenn ein Weltstar geehrt wird und man als junger Künstler auf der Bühne steht, ist das schon ein besonderes Feeling. Und wenn dann noch etwa 400 Augenpaare im nahezu ausverkauften kleinen Saal des Konzerthauses zu Berlin auf einen schauen, sind weiche Knie als Nebeneffekt meist schon eingepreist.

Doch Moritz Merz von den Höseler Chorknaben hat sein Solo wieder einmal bravourös gemeistert, obwohl es für ihn erst das dritte Mal war. Zusammen mit seinen Sängerkollegen der „Rheinischen Sängerknaben“ war er unter der Leitung von Toralf Hildebrandt Teil des Programms der Gala anlässlich der Verleihung des Prinz-von-Preußen-Preises an den ostpreußischen Schauspieler, Künstler und Weltstar Armin Mueller-Stahl.

Die „Berliner Gala der Heiteren Muse“, die das Rahmenprogramm zur Preisverleihung bildete, war vom Programm und den Künstlern her bunt besetzt. Unter dem Motto: „Ein Lied geht durch die Welt“ sorgten neben bekannten Größen, wie der schwedischen Diva Karin Pagmár (sang auch am Theater an der Kö), Starbass Johannes von Duisburg oder dem Berliner Urgestein Walter Plathe („Der Landarzt“), junge Gesangs-, Klavier- und Ballettkünstler für eine kurzweilige Bühnenshow. Unter anderem waren es der koreanische Tenor Yoseph Park, die Sopranistin Nicole Rhoslynn oder die ukrainische Harfenistin Zoryana Babyuk und eben auch der Knabenchor Hösel – Die Rheinischen Sängerknaben. Auch eine Balletteinlage wurde gegeben. Diese bot der mongolische Tänzer Odsuren Dagva in meisterlicher Form dar. Die Moderation des Unterhaltungsprogramms übernahm Dagmar Frederic (ARD-Sommermelodien).

„Wir fühlen uns absolut geehrt, Teil dieser Preisverleihung gewesen zu sein. Armin Mueller-Stahl ist nicht nur ein beeindruckender Mensch, der die Vielfalt der Kunst in sich verkörpert, er hat auch ein beeindruckendes Lebensmotto“, sagt Chordirektor Toralf Hildebrandt. Der aus dem ostpreußischen Tilsit (heute Russische Föderation) stammende Weltstar habe einmal gesagt: „Lieber ein Knick in der Karriere als ein Knick im Rückgrat“. Das sei ein hohes Maß an Haltung, das man heutzutage leider nicht mehr allzu häufig antreffe, meint der Leiter der Höseler Chorknaben. „Da können wir uns sicher eine Scheibe von abschneiden“.

Auch für die Ratinger Chorknaben war das Event ein beeindruckendes Erlebnis. „Man steht nicht nur mit echten Stars und Profis auf der Bühne, auch im Publikum sitzen zahlreiche gute Kenner der Musikszene, da willst Du absolut das Beste geben“, sagt ein Chorist. Auch die Atmosphäre, wenn ein Weltstar geehrt wird, sei eine Besonderheit. „Nur wenige Stunden nach der Gala haben wir bereits im Internet gesehen, dass alle Leitmedien über das Ereignis berichtet haben. Das macht uns ein wenig stolz“, freut sich der Chordirektor. Belohnt wurden die Chorjungen für ihren Auftritt durch „frenetischen Applaus und die persönliche Anerkennung, die man von den Menschen an so einem Tag gerne entgegennimmt“.

Bevor es zu diesen emotionalen Momenten kam, begaben sich die Höseler Chorknaben zurück zu Ihren Wurzeln und haben am Sonnabend und Sonntagvormittag zwei Gottesdienste in Berlin mitgestaltet. Ausruhen? Das steht bei den jungen Sängern nicht auf dem Plan. Bereits am 17. Oktober ist der nächste Auftritt in Berlin geplant. Dieses Mal in der Berliner Philharmonie. Der berühmte Namensgeber für die Adresse des Hauses ist kein geringerer als Herbert von Karajan. „Wer in dieser Zeit in der Hauptstadt weilt, ist herzlich eingeladen. Zum Jahresende wird es aber auch mehrere Auftritte in unserer Heimatstadt geben“, verspricht Toralf Hildebrandt. Die Termine sind auf der Internetseite des Knabenchors vermerkt.

(RP)