Homefeeling: Mieten, dekorieren, abgeben
Annette Lagemann hat sich auf den Verleih von Deko-Objekten spezialisiert. Kunden sind auch Gaststätten und Kliniken.
Ratingen. Kugeln glitzern, Lichterketten leuchten, auf den Tischen stehen Adventskränze, aufwendig dekoriert mit Sternen, Blumen und Kerzen, in der Luft liegt der Duft von Rosen. Und mittendrin steht Annette Lagemann und tüftelt schon wieder an neuen Ideen, wie sie Räume verschönern kann. Denn Lagemann ist Spezialistin darin, wenn es darum geht, dass andere sich in Wohnungen, aber auch in Büro- oder Geschäftsräumen wohlfühlen sollen. Dementsprechend trägt ihr Unternehmen auch den Namen „Homefeeling“.
Vor gut einem Monat hat sie ein Ladenlokal im Steinhausgässchen eröffnet. Vom Schaufenster aus betrachtet, sieht das Geschäft aus, wie ein ganz normaler Deko-Laden aus, in dem Kunden auch Blumen kaufen können. „Das ist es auch. Hier kann jeder etwas Schönes zu jedem Budget finden“, sagt die Geschäftsfrau.
Aber der Laden ist noch mehr: Er ist eine Art Ausstellungsraum, in dem Kunden schauen können, was sich demnächst in ihren vier Wänden befinden wird. Denn Lagemann bietet einen Mietservice für Deko-Artikel an. Sprich: Bei ihr können Vasen, Weihnachtskugeln, Windlichter, Girlanden, Lampen und andere Dinge, die die Welt schöner machen, gepachtet werden — und damit hat sie nach eigenen Aussagen ein „Alleinstellungsmerkmal in der Stadt“.
„Wer den Mietservice in Anspruch nimmt, erspart sich damit das lästige Verstauen der Dinge in Kisten, wenn sie nicht mehr gebraucht werden“, sagt sie.
Die Preise für diese Dienstleitungen sind unterschiedlich und werden von Lagemann individuell festgelegt, eine Preisliste gibt es nicht. „Das kann bei 50 Euro losgehen. Dann bekommt der Kunde aber vielleicht nur zwei Teile, beispielsweise einen Kerzenleuchter und eine Skulptur für drei Monate. Nach oben hin gibt es keine Grenzen.“
Diejenigen, die Lagemanns Dienstleistung in Anspruch nehmen sind Privatpersonen, aber auch Kosmetikstudios, Klinken und Gastronomiebetriebe. „Der skurrilste Auftrag kam von dem Badstudio. Die wollten, dass ich Bäder nach verschiedenen Mottos gestaltet. Die wollten unter anderem ein Raumschiff-Enterprise-Bad, ein Buddha-Bad und ein Elvis-Presley-Bad.“
Vor Ort hat Lagemann sich dann alles angeschaut, mit dem Kunden Ideen entwickelt. „Dann ging es an die Umsetzung und Beschaffung der Artikel.“ Und so hing später irgendwann im Badezimmer ein Adventskranz, an dem schwarze Kugeln und Elvis-Presley-CDs baumelten. „Es darf halt auch mal etwas abgefahrener sein. Das macht mit Spaß, wenn ich selbst auch eher für schlichte Dekoration bin.“
Wer nun denkt, Lagemann sei Floristin, Schauwerbegestalterin oder Innenarchitektin, liegt falsch. Ursprünglich war sie im Management in der Baumarktbranche tätig und hatte ein mehrere Millionen schweres Budget zu verantworten. „Irgendwann kam der Wendepunkt, an dem ich was anderes machen wollte. Und da ich Wohnraumberatung hobbymäßig schon immer gemacht habe, dachte ich, dass das vielleicht eine berufliche Alternative ist“. Zudem habe sie schon in ihrem alten Beruf auch Wohnraumprojekte begleitet, „wenn es darum ging, Aktionsflächen in den Verkaufsräumen zu gestalten“.
Von ihrem Wissen, das sie in ihrem alten Beruf gesammelt hat, profitiert sie noch heute. „So weiß ich, wo ich welche Dinge herbekomme“, sagt die Geschäftsfrau mit der Spürnase fürs Schöne. „Eine Kundin kam einmal zu mir und war auf der Suche nach einem speziellen chinesischen Schrank. Und kurze Zeit später wurde er ihr geliefert.“