Neubau für das Mega-Amt
An der Sandstraße soll ein sechs Millionen Euro teures Gebäude für das neue „Amt für kommunale Dienste“ entstehen.
Ratingen. Grünflächen, Müllabfuhr, Entwässerung, Bestattungen, Umweltschutz, Straßenreinigung — was heute noch auf zwei Stadtämter und vier über das ganze Stadtgebiet verstreute Standorte verteilt ist, soll in einem neuen Mega-Amt gebündelt, vernetzt und an einer Stelle konzentriert werden.
Diese Pläne sind ein wichtiger Bestandteil zur Realisierung des Rathausabrisses und -neubaus sowie der künftigen Nutzung der alten Feuerwache an der Lintorfer Straße und der Erweiterung des Baubetriebshofes an der Sandstraße (wir berichteten).
In einer aktuellen Drucksache der Verwaltung werden die Pläne konkretisiert. Für rund sechs Millionen Euro soll an der Sandstraße ein „neuer“ Baubetriebshof entstehen, in dem die Betriebe und Abteilungen im neuen „Amt für kommunale Dienste“ zusammengeführt werden.
Manfred Fiene, Leiter des Grünflächen- und Umweltamtes, der künftig auch das neue Amt leiten soll, nennt als entscheidenden Vorteil für die Bürger: „Eine Anlaufstelle, ein Ansprechpartner, Service aus einer Hand. Die Wege werden kürzer und einfacher. Das gibt eine ganz neue Form des Beschwerdemanagements.“
Wenn der Bürger ein Problem habe, möchte er das gelöst bekommen, egal von welchem Amt. „Wir wollen die Beschwerde weiterreichen, nicht den Bürger.“
Außerdem spart die Bündelung der verschiedenen Dienste an einem Ort auch Kosten. Wenn rund 200 Mitarbeiter an vier verschiedenen Betriebsstätten stationiert sind, bedeutet das auch zeit- und kostenintensive Wege, Koordinierung und Abstimmungsaufwand.
Die Konzentration an einem Ort ermöglicht dagegen eine bessere Auslastung des Maschinen- und Fuhrparkes, die Verringerung von Rüstzeiten durch verbesserte Betriebsabläufe, bessere Material- und Fahrzeugverfügbarkeit.
All das senkt auch die betrieblichen Kosten, was sich in den jeweiligen Gebührenhaushalten positiv niederschlagen soll. Auch hinsichtlich der Unterhaltung und des Energieverbrauchs rechnet die Verwaltung mit Einsparungen. Ins Konzept ist auch die Vermarktung der mittelfristig nicht mehr benötigten Bauhöfe an der Robert-Zapp- und an der Lintorfer Straße eingebettet.
Wie sehen die Pläne aus? Auf dem Bauhofgelände an der Sandstraße soll ein dreigeschossiges, trapezförmiges Verwaltungs- und Werkstattgebäude entstehen, das dem „Kommunalen Dienst Ratingen“ ein „erkennbares Gesicht“ geben soll.
Das jetzige Gebäude soll zu einem Sozialgebäude mit Räumen für die Mitarbeiter umgenutzt und erweitert werden. Auf dem Grundstück östlich der Sandstraße ist eine eingeschossige, begrünte Fahrzeughalle mit frostfreien Stellplätzen vorgesehen, so dass Fahrzeuge jederzeit sofort einsatzbereit sind.
Auch die Außenanlagen werden neu strukturiert. In der Hofmitte sollen Salzsilos platziert werden. Die nicht mehr funktionsfähige Waschhalle wird abgerissen und durch einen offenen Waschplatz ersetzt.
Das Materiallager wird entlang der Bahngleise angelegt. Die Gebäude sollen als Passivhäuser hoch energiesparend sein, zudem ist ein eigenes Blockheizkraftwerk geplant. Der Recycling- und Wertstoffhof kann allerdings nicht untergebracht werden, da die Sandstraße in einer Wasserschutzzone liegt.