Jugendberufsagentur soll kommen

Die Angebote von Jugendamt, ME-aktiv und Arbeitsagentur für 15- bis 25-Jährige sollen gebündelt werden.

Foto: Joachim Preuss

Ratingen. Das Jugendamt der Stadt Ratingen, das Jobcenter und die Agentur für Arbeit wollen ihre Hilfen für Jugendliche künftig in einer Jugendberufsagentur bündeln. Sie sollen in den Räumen des Jugendzentrums LUX an der Turmstraße untergebracht werden. Die Vorlage wurde zunächst im Jugendhilfeausschuss diskutiert. Vertreter des Jugendrates, der in der ursprünglichen Beratungsfolge nicht berücksichtigt war, sahen allerdings Klärungsbedarf: Es gab Zustimmung von den Fraktionen, nun wird der Tagesordnungspunkt auch in der nächsten Sitzung des Jugendrates am Mittwoch, 31. Januar, 17.30 Uhr, Angersaal der Stadthalle, behandelt. Eiligst hat die Verwaltung eine neue Vorlage nachgeliefert.

Die neue Jugendberufsagentur soll Jugendlichen künftig als einzige Anlaufstelle für die Angebote von Jugendamt, Jobcenter ME-aktiv und Arbeitsagentur dienen. Beispiele gibt es in anderen Städten, wie beispielsweise in Monheim. Ziele dort sind „schnelle Orientierung und weiterführende Hilfe für Jugendliche am Übergang Schule Beruf durch übergreifende Beratung der Jugendhilfe, Agentur für Arbeit und Jobcenter“. Im Blick hat man Jugendliche im Alter zwischen 15 und 24 Jahren. Es gibt feste Termine für Beratungsgespräche, an denen alle drei Kooperationspartner teilnehmen.

Auch in Heiligenhaus wurde mit ME-aktiv und der örtlichen Arbeitsagentur bereits eine Jugendberufsagentur gegründet. Nach den Rechtsvorschriften sollen jungen Menschen im Rahmen der Jugendhilfe sozialpädagogische Hilfen angeboten werden, die ihre schulische und berufliche Ausbildung, Eingliederung in die Arbeitswelt und ihre soziale Integration fördern, soweit sie aufgrund sozialer Benachteiligungen oder aufgrund individueller Beeinträchtigungen in erhöhtem Maße auf Unterstützung angewiesen sind.

Bislang mussten Jugendliche diese drei Sozialhilfeträger einzeln aufsuchen, was sehr viel Motivation der ohnehin in Schwierigkeiten steckenden Jugendlichen erforderte. Viele fielen durchs Raster. Mit wöchentlichen Sprechstunden, wie zum Beispiel im Club Heiligenhaus und im „Haus der Chancen“ des Jugendamtes der Stadt Monheim. „Während der Beratung erhalten Jugendliche eine schnelle und übersichtliche Informationsübermittlung bestehender Angebote der beteiligten Partner.

Zudem findet im Rahmen der Sprechstunde eine direkte Fallberatung statt, die bereits bei dem ersten Treffen zu einem gemeinsamen Clearingprozess führt, heißt es in Monheim. Im Blick haben die Sozialdienste zum Beispiel Jugendliche, die nur ein Abgangszeugnis, aber keinen Schulabschluss nachweisen können. Neue Angebote haben auch die Jugendberufsagenturen nicht im Gepäck, können aber auf die oft multiplen Probleme der Jugendliche wie Drogensucht, schwieriges Elternhaus und Finanzen gezielter eingehen.

Es soll eine erste Anlaufstelle für alle Probleme sein. Wichtig ist auch: Die beteiligten Partner stimmen sich bei ihrer Arbeit untereinander ab. Das Beratungsteam soll aus je einem Vertreter der drei Sozialdienste bestehen. Nach Angaben von Rosa Dörr vom Ratinger Jugendamt befinden sich die Räumlichkeiten für die neue Jugendberufsagentur im Souterrain des Jugendzentrums und sind ausreichend groß für die künftigen Beratungsgespräche. Es werde ein Team von drei Personen jeweils vom Jugendamt, der Agentur für Arbeit (Berufsberatung) und dem Jobcenter, Fallmanagement U 25, anwesend sein, die dann in Einzelgesprächen Jugendliche und junge Erwachsene beraten.