Kinder entdecken Wasserkraft
Im Rahmen eines Wettbewerbs beschäftigten sich Schüler mit erneuerbaren Energien.
Ratingen. „Die Stadtwerke Ratingen suchen Erfinder-Kinder“. So lautete der Aufruf, der Anfang des Jahres an die Schulen ging. Fünf Schulen folgten ihm und reichten Beiträge zum zweiten Wettbewerb der Stadtwerke zum Thema „Erneuerbare Energien“ ein. Die Sieger wurden am Mittwoch gekürt. Die Pokale überreichte Bürgermeister Harald Birkenkamp persönlich an die kleinen Erfinder: „Wir als Stadt begrüßen es ausdrücklich, wenn sich bereits junge Menschen mit dem Thema regenerative Energien befassen.“
Für den Wettbewerb sollten die Jugendlichen sich mit dem Thema Wasserkraft beschäftigen und kreative Konzepte für die Nutzung eines Wasserrades entwickeln. Im zweiten Schritt mussten die Teilnehmer ihr lebensnahes Beispiel in einem kurzen Film festhalten.
Dabei war es laut Stadtwerke-Geschäftsführer Friedrich Schnadt „erstaunlich, mit wie viel Kreativität und Begeisterung die Schüler zur Sache gegangen sind.“ Dementsprechend schwer fiel es der Jury, sich unter den vielen guten Ideen zu entscheiden. Zum Schluss gab es gleich zwei erste Plätze: das Dietrich-Bonhoeffer Gymnasium und die Comenius- Förderschule.
Der 13-jährige Simon vom Bonhoeffer-Gymnasium erzählt: „Das war viel interessanter als der normale Unterricht: Wir haben erst ein Modellwasserrad erstellt, dann das große Wasserrad. Und es war spannend, die Berechnungen, die wir im Unterricht angestellt hatten, in der Praxis zu überprüfen. So etwas könnten wir ruhig öfter machen.“ Mit viel Arbeit und Liebe zum Detail entstand aus Alltagsgegenständen das gut drei Meter hohe Modell eines Pumpspeicherkraftwerkes. Es bringt eine Lampe zum Leuchten und sorgte bei der Jury für Begeisterung.
Für ein Wasserrad hatten sich die Schüler der Comenius Schule entschieden. Ihre Projektdokumentation zeigt, wie in einem Lehrfilm zum Nachbauen, sämtliche Arbeitsschritte und das große Engagement der Teilnehmer, das ebenfalls mit dem ersten Preis belohnt wurde. Dazu die stellvertretende Schulleiterin Christa Zwiers: „Diese Auszeichnung bedeutet uns sehr viel. Oft haben unsere Schüler eine Lernbiografie, die von Rückschlägen, mangelndem Selbstvertrauen und vielen Misserfolgen geprägt ist. Im Rahmen dieses Projektes konnten sie ihre vielen Fähigkeiten zeigen, die zum Erfolg geführt haben.“
Die Siegergruppen durften das Pumpspeicherkraftwerk Herdecke besuchen. Außerdem winkt eine große Poolparty im November im Angerbad. An der wird auch die Projektgruppe der Friedrich-Ebert-Realschule teilnehmen, der spontan ein Kreativpreis verliehen wurde. Ihr Film zum Thema Wasserräder war herrlich selbstironisch, und nachdem die Schüler auf die tödliche Gefahr für Fische durch Wasserräder hingewiesen hatten, bissen sie genüsslich in ein Fischbrötchen.