Kirchturm-Sanierung rückt in greifbare Nähe
Experte prüft, ob die Schwingungen des Glockenschlags den Turm der Ratinger Herz Jesu-Kirche beschädigen.
Ratingen. Dass der Fachmann, der Mittwochmorgen Messungen am Glockenturm der Kirche Herz Jesu in Ratingen durchführen sollte, auf sich warten ließ, weil er im Stau stand, hat Wolfgang Danzeglocke nicht aus der Ruhe gebracht. Immerhin wartet er wie die 3500 Gemeindemitglieder schon fast ein Jahr darauf, dass der 21 Meter hohe Turm saniert wird.
Seit April 2013 ist der Turm eingerüstet und mit einem Netz umspannt. Ein Bauzaun schützt seitdem Menschen vor herabfallenden Teilen. „Nachdem im vergangenen Jahr Putz- und Betonbrocken heruntergefallen waren, haben wir sofort gehandelt“, sagt Danzeglocke, der als Mitglied des Bauausschusses des Kirchenvorstands für den Turm zuständig ist.
Eine erste Untersuchung ergab, dass verrostete Anker, mit denen die Verklinkerung des Turms befestigt wurde, die Schäden verursacht haben. Da die Gemeinde das Geld für die Sanierung nicht allein aufbringen kann, hatte der Kirchenvorstand das Erzbistum Köln informiert. „Wegen der Umrüstung ihrer Kitas auf die U 3-Betreuung standen 2013 keine Mittel mehr für unseren Turm zur Verfügung“, sagt Danzeglocke. Die Sanierung wurde auf 2014 verschoben.
Bevor entschieden wird, ob nur der obere Teil des Turms, von dem Teile der Klinkerverkleidung abgefallen sind, oder der ganze Turm saniert wird, wurden am Mittwoch Schwingungsmessungen durchgeführt. „Um zu untersuchen, ob die Schäden nicht auch durch Schwingungen der fünf Glocken verursacht werden“, sagt Danzeglocke. Deshalb läuteten die Glocken am Mittwoch zu ungewohnter Stunde.
Da verrostete Klinkerverankerungen am gesamten Turm zu erkennen sind, muss der Kirchenvorstand entscheiden, ob nur ein Teil oder doch der gesamte Turm neu verklinkert werden soll.