Neujahrsempfang: Internationalität ist Ratingens Stärke
Ratingen. „Ratingen international“ - unter diesem Motto stand der Neujahrsempfang der Stadt, zu dem Bürgermeister Harald Birkenkamp rund 450 Gäste aus Politik, Wirtschaft, Verwaltung, Kultur, Sport, Vereinen und Verbänden - auch aus den Nachbarstädten und der Region - in der Dumeklemmerhalle begrüßte.
In seiner Ansprache setzte Birkenkamp die Akzente klar auf die wirtschaftliche Attraktivität der Stadt und ihre Internationalität, die eine Stärke sei.
In Ratingen gebe es rund 120 größere Firmen mit ausländischer Kapitalbeteiligung. Die Liste reicht von Vodafone über ABB, Esprit, Hewlett Packard, Keramag, LG, Makita, Nokia, NGK bis hin zu Mitsubishi Electric. Letzteres Unternehmen gab unmittelbar vor dem Empfang bekannt, dass es in Ratingen eine neue, millionenschwere Deutschlandzentrale errichten und dem Standort treu bleiben werde.
Dass Ratingen eine internationale Stadt sei, lasse sich auch statistisch nachweisen: Mehr als jeder vierte Ratinger Einwohner habe einen Migrationshintergrund. Damit habe Ratingen einen deutlich überdurchschnittlichen Migrantenanteil - wobei als Faustregel gelte: Großstädte sind internationaler als der ländliche Raum. Auf der Skala für Internationalität liege Ratingen also im großstädtischen Bereich.
Neben der hervorragenden Verkehrsanbindung durch Autobahn und Flughafen sei auch der moderate und stabile Gewerbesteuersatz ein Grund für Ratingens wirtschaftlichen Erfolg, sagte Birkenkamp und nannte als Beispiel 3000 hinzugewonnene Arbeitsplätze seit 2005. Die Freude über solche Erfolge werde getrübt durch die Soli-Abgabe, für die bis 2022 rund 37 Millionen Euro aufgebracht werden müssten, kritisierte Birkenkamp. Dagegen werde Ratingen mit allen zur Verfügung stehenden Mitteln kämpfen.
Und da klappern besonders im Wahljahr zum Handwerk gehört, listete der Bürgermeister die Erfolge auf kommunaler Ebene auf: millionenteure Sanierung der Eissporthalle, Einweihung des Pädagoischen Zentrums am Bonhoeffer-Gymnasium, Neubau von Kindergärten, Aufnahme Ratingens in den Kreis fahrradfreundlicher Städte, Umbau des Düsseldorfer Platzes sowie Neubau des Rathauses. Und für den kommenden Haushalt will keine Kürzungen bei den städtischen Zuschüssen.
In Birkenkamps Ausblick auf 2014 blitzte dann doch der Wahlkampf kräftig auf: „Wenn man uns lässt, schaffen wir das auch.“ Kritik an der "Show" und "Selbstinszenierung" gab es von der politischen Opposition nur hinter vorgehaltener Hand. Der Empfang wurde umrahmt von Auftritten und Darbietungen Ratinger Künstler und Gruppen — mit internationalem Flair.