Knabenchor Hösel: „Es ist das wichtigste Konzert“
Mit drei Tenören und den Düsseldorfer Symphonikern bestreitet der Knabenchor Hösel das große Weihnachtskonzert.
Ratingen. New York, Barcelona, Rom, London, Monaco, Malta, Portugal, Irland — der Knabenchor Hösel füllt bei seinen Tourneen Kirchen und Säle in der ganzen Welt. In der Heimat sind große Konzertauftritte eher rar.
Eine Ausnahme bildet das Weihnachtskonzert am Tag vor Heiligabend, das mittlerweile als einer der kulturellen Höhepunkte im Jahr gilt. Mehr als 800 Besucher haben im vergangenen Jahr die Premiere miterlebt. Und auch jetzt hofft Chorleiter Toralf Hildebrandt auf eine bestens besuchte Stadthalle.
Welchen Stellenwert hat das Weihnachtskonzert in Ratingen für den Knabenchor?
Toralf Hildebrandt: Das ist für uns der größte Brocken — und das wichtigste Konzert im Jahr. Nur dann spielen wir mit einem so großen Orchester. Diesmal wieder mit den Düsseldorfer Symphonikern. Das ist schon großartig, dass die einen Tag vor Heiligabend nach Ratingen kommen.
An welches Publikum richtet sich das Konzert?
Hildebrandt: Es richtet sich an alle. Besonders beliebt ist es bei Familien — die kommen mit mehreren Generationen. Auch viele Kinder und Jugendliche sind interessiert, was für Klassik ja eher untypisch ist.
Was erwartet die Besucher?
Hildebrandt: Neben dem Chor und den Symphonikern treten diesmal drei Tenöre auf — Carsten Süß, der gerade auf Japan-Tournee war, Norbert Conrads und Wolfram Wittekind — beide Ratinger. Und natürlich Professor Torsten Laux an der Orgel.
Eine Orgel in der Stadthalle?
Hildebrandt: Eine transportable, die bringen wir mit. Mit einem Orgelkonzert geht der Abend los.
Und die Tenöre?
Hildebrandt: Jeder singt eine Opernarie — von Wagner und Puccini. Die Arien sind eingebettet in Teile einer Gounod-Messe. Im zweiten Teil geht es volkstümlicher zu mit deutschen Weihnachtsliedern, aber auch mit weiteren Opern-Hits, die die Tenöre gemeinsam singen.
Zum Beispiel?
Hildebrandt: Das bekannte „Nessun dorma“ aus der Tosca.
Was kostet das ganze Konzert?
Hildebrandt: Gut 15 000 Euro — so viel, wie wir von der Stadt auch bekommen.
Apropos Finanzen: Wie ist es da jetzt um den Knabenchor bestellt?
Hildebrandt: Wir sind mit dieser Zuschusslösung zufrieden. Generell sind wir auf einem guten Weg. Das Thema Finanzen ist durch.
Wann haben Sie mit den Proben begonnen?
Hildebrandt: Direkt nach den Sommerferien. Im Dezember mit den vielen Adventskonzerten dürfen wir nicht zu intensiv proben, um die jungen Sänger nicht zu überlasten. Es soll ja keiner krank werden.
Wie viele Auftritte hatte der Chor in diesem Jahr?
Hildebrandt: 42, wenn ich es richtig im Kopf habe.
Hat der Chor Nachwuchssorgen?
Hildebrandt: Nein, wir hatten zuletzt sehr guten Zulauf: 39 hatten sich beworben, zehn wurden zum Vorsingen eingeladen, sieben haben wir genommen.