Museum in neuem Licht
Eine knappe politische Mehrheit segnet die Freigabe der Gelder für die Modernisierung des Hauses ab. Unter anderem werden alte Lampen durch LED-Technik ersetzt.
Ratingen. Grünes Licht für den Modernisierungsbeginn des Stadtmuseums: Der Kulturausschuss stimmte mit knapper Mehrheit für die Aufhebung der Sperrvermerke für die Gelder. 170 000 Euro soll die neue Beleuchtung kosten, 20 000 Euro sind als Planungskosten vorgesehen. Eigentlich sollten sie erst freigegeben werden, nachdem ein Feinkonzept vorgelegt wurde. Doch durch den Personalwechsel bei der Museumsleitung reichte die Zeit nicht aus, das Feinkonzept auszuarbeiten. Deshalb verweigern Bürger-Union und FDP auch ihre Zustimmung zur Freigabe, die SPD enthielt sich.
Die neue Museumsleiterin Alex-andra König will aufs Tempo drücken, zumal das Museum von Januar bis Juni 2012 sowieso geschlossen werden muss: Die Brand- und Einbruchmeldeanlage muss dringend erneuert werden. Dazu müssen das gesamte Museumsinventar ausgeräumt, die Decken geöffnet und im Bauteil Grabenstraße sogar erneuert werden.
Es sei sinnvoll, wenn schon alles ausgeräumt ist, auch die Beleuchtung im Ausstellungsbereich zu erneuern. Derzeit sorgen in die Decke integrierte Lampen verschiedener Bauarten (Glühbirnen, Halogenstrahler, Leuchtstoffröhren) und Lichttöne für Erhellung. Sie fressen nicht nur unnötig Strom, sie werden teilweise bis 2016 sogar vom Markt genommen. Ersetzt werden sollen sie durch ein Schienensystem mit LED-Leuchten.
Die Bürger-Union kritisierte die hohen Kosten für die LED-Lampen. Alexandra König hielt mit den Vorteilen der neuen Lichttechnik dagegen: hohe Energieeinsparung, nahezu wartungsfrei, hohe Lebensdauer und vor allem unschädlich für wertvolle Exponate. Es sei nicht zu vermitteln, wenn das Museum wegen Arbeiten an identischen Bauteilen zweimal geschlossen werden müsste.
Und wenn ab Januar schon alles ausgeräumt ist, soll auch der 30 Jahre alte Nadelfilzteppichboden ersetzt werden. Kosten: 50 000 Euro. König und Kulturdezernent Dirk Tratzig appellierten, „mehr Vertrauen in die Fachleute“ zu haben, und nicht alles zu zerreden.
Beschlossen wurde die Einführung von speziellen Schüler-tickets fürs Stadttheater. Um mit den umliegenden Spielstätten konkurrieren zu können, zahlen Schulklassen künftig nur fünf Euro pro Person. Kontrovers diskutiert wurde erneut über eine Einführung von Funktechnik im Medienzentrum.
Damit könnten die Besucher selbst die Medien ausleihen und auch an einem Automaten jederzeit zurückgeben. Klar abgelehnt hat der Ausschuss hingegen die Überlegungen der Verwaltung, während des Rathausabrisses das Bürgerbüro im Medienzentrum unterzubringen.