Palliativmediziner spricht über den Tod

Notarz Georg Bollig hält einen Vortrag am 5. Oktober.

Foto: Janicki

Ratingen. Die Hospizbewegung Ratingen lädt für Donnerstag, 5. Oktober, um 18 Uhr im Evangelischen Familienbildungswerk, Turmstraße 10, alle Ratinger Bürger zu einem öffentlichen Vortrag des Palliativmediziners und Notarztes Georg Bollig ein.

Das Lebensende und Sterben macht Menschen oft hilflos. Die Hospizbewegung unterstützt seit 1995 schwerkranke und sterbende Menschen und ihre Angehörigen in der letzten Phase ihres Lebens. Dabei werden immer wieder Unsicherheiten im Umgang erlebt. Fragen der Angehörigen tauchen auf, „Ich habe noch nie einen Toten gesehen, darf ich diesen berühren und was muss ich wann genau tun?“ oder „Meine Mutter hat vielleicht Durst, wie gehe ich damit um?“

Judith Kohlstruck, hauptamtliche Mitarbeiterin, antwortet: „Wir beruhigen die Menschen einerseits, und andererseits geben wir auch konkrete Tipps, wie eine gute Mundpflege durch Befeuchten der Mundschleimhaut das Durstgefühl nimmt.“ Aus diesem Wissen um die Unsicherheiten der Angehörigen, Nachbarn, Freunde, hat Bollig den Kurs „Letzte Hilfe“ analog zur „Ersten Hilfe“ entwickelt. In diesem werden Basiswissen, Orientierungen und einfache Handgriffe vermittelt.

Sterbebegleitung ist keine Wissenschaft, sie ist auch in Familie und Nachbarschaft möglich. Grundwissen wird an die Hand gegeben, es wird ermutigt, sich Sterbenden zuzuwenden. „Wir freuen uns, dass wir Dr. Bollig für unseren öffentlichen Vortrag gewinnen konnten“, so Martina Rubarth, Koordinatorin der Hospizbewegung, „ich selbst bin immer schon auf Menschen in der letzten Lebensphase zugegangen und hatte nie Scheu vor den intensiven Begegnungen.“

Heute arbeitet Rubarth in einem Team von 70 Ehrenamtlichen und sechs hauptamtlichen Mitarbeitern. Red