NRW Freies Parken ist immer seltener möglich

Ratingen · Im Innenstadt-Gürtel hat sich der Druck massiv verschärft. Pendler müsste es in die Parkhäuser treiben.

Auch in diesem Bereich am Freiligrathring fallen Parkplätze weg.

Foto: Achim Blazy (abz)

(kle) Die Baustellen-Situation in der Stadt hat den Druck auf freien Parkraum massiv verschärft. Denn immer mehr Stellplätze im öffentlichen Raum fallen weg, vor allem im unmittelbaren Innenstadt-Gürtel. Die Folge: Pendler, die gratis parken wollen, kurven hilflos durch die Gegend und sorgen im Suchverkehr gerade in den Morgenstunden für gefährliche Situationen. Wer vor allem als Ortsunkundiger durch die Innenstadt fährt und einen Parkplatz ergattern möchte, der kommt sich wie in einem Irrgarten vor.

Unterdessen ist man bei der Stadt bisher von einem umfassenden Parkleitsystem mit Tiefbauarbeiten und Leitungsbau ausgegangen. Vorrang hatten zunächst die neuen Ampelanlagen, sodass ein solches Parkleitsystem deshalb und wegen hoher Kosten auf das Jahr 2024 verschoben wurde.

Das wollte die CDU-Fraktion so aber nicht unterstützen und machte einen kostengünstigen, aber schneller umsetzbaren Vorschlag: Der innerstädtische Parkring von der Angerstraße bis zur Wallstraße ist den Ratinger Bürgern grundsätzlich bekannt, alle städtischen Parkhäuser befinden sich in diesem Bereich. Deshalb reiche es aus, die freien Plätze im jeweiligen Parkhaus und im weiteren Verlauf des Parkrings im Anfahrtsbereich der jeweiligen Einfahrt anzuzeigen, so die CDU-Fraktion, Daten könne man aus dem neuen Parkhausbewirtschaftungssystem zur Verfügung stellen. Dies bedeutet aber auch: Pendler sollen und müssen stärker die Parkhäuser nutzen. Die Grünen wiederum machen keinen Hehl daraus, dass sie die Autostadt Ratingen gern in eine ganz andere Richtung lenken würden: Ratingen benötige dringend ein Konzept für die Nahmobilität mit einer gezielten Förderung von sicheren Radwegen und ausreichenden Abstellmöglichkeiten. Ein Blick zu den Nachbarn in der Niederlanden mache vor, wie eine Stärkung der Innenstädte durch Radverkehrsförderung funktioniert. Zudem sei längst bewiesen, dass mit der Förderung des Radverkehrs für den Einzelhandel die höchste Kundenrentabilität verbunden ist. Das Abstellen von Autos in der Innenstadt sei billiger als ein Kurzfahrschein für Busse und Bahnen. Die Konsequenzen: mehr Autoverkehr und verstopfte Straßen. Und daraus resultiere keine attraktive Einkaufsstadt.