Parkplatznot am Service-Center
Die Ämter am Eutelisplatz sind ohne Stellplätze. Geparkt werden muss am Angerbad, was aber kaum jemand weiß.
Ratingen. Jeder Tag das gleiche Bild: Im Schritttempo kurven Autofahrer durch den großen Wendehammer am Eutelisplatz, recken suchend die Hälse und drehend kopfschüttelnd ab. Oder sie stellen ihren Wagen ins absolute Halteverbot und hasten ins Gebäude mit der Hausnummer 3. Dort sind seit kurzem das Sozial- und Wohnungsamt, das Kreis-Service-Center und das Bürgermeisterbüro eingezogen, weil das Rathaus für den Abriss geräumt werden muss. Vor allem Sozialamt und Service-Center haben viel Publikumsverkehr — aber keine Parkplätze.
„Das ist eine Katastrophe, wo soll man hier parken“, ist Yavuz Mutluoglu sauer. Minutenlang hat er einen freien Stellplatz gesucht — vergeblich. Alle Parkplätze im Umfeld sind durch Schilder als reserviert gekennzeichnet oder liegen unerreichbar hinter Zufahrtsschranken. Nur der Bürgermeister hat einen Platz für seinen Dienstwagen direkt vor dem Haus.
Seit Monaten war der Umzug in das Bürogebäude im D 2-Park minutiös geplant und vorbereitet worden, allein das Parkplatzproblem blieb außen vor. Erst am Dienstag wurden durch Schilder wenigstens zwei Behindertenparkplätze ausgewiesen. „Wir haben im Vorfeld versucht, so viele Parkplätze wie möglich zu bekommen, aber kaum welche gekriegt“, sagte Peter Ueberdick, Leiter des Büros des Bürgermeisters.
Er verwies auf die Parkmöglichkeiten am Angerbad. Von dort seien es nur etwa 200 Meter Fußweg. Doch Hinweise auf diese Parkgelegenheit sucht man vergebens. Sie sollen jetzt auf die Briefköpfe der Ämter gedruckt werden. Auch ist ein Handzettel mit der neuen Verteilung der Verwaltungsgebäude geplant.
Damit soll der Parkplatz am Freibad bekannter gemacht werden. Wie sich die Lage allerdings im Sommer mit Beginn der Freibadsaison darstellt, daran will Ueberdick lieber nicht denken.
Um wenigstens ein paar Kurzzeitparkplätze einzurichten, sollen auf dem Wendehammer Stellflächen markiert werden. „Die Planer müssen das in Absprache mit der Feuerwehr ausmessen“, sagte Barbara Arndt, Leiterin des Ordnungsamtes. Hinweisschilder aufs Parken am Angerbad aufzustellen, sei verkehrsrechtlich nicht so einfach.
Arndt kündigt an, dass demnächst Politessen die Haltverbote kontrollieren werden — erst recht, wenn im Wendekreis Parkplätze angelegt sind. „Das ist eine Feuerwehrbewegungszone, da müssen die Rettungswege frei bleiben.“
Als „nicht ideal“ beschreibt Daniela Hitzemann, Sprecherin der Kreisverwaltung, die Situation fürs Service-Center. Rund 21 000 Besucher im Jahr — also etwa 100 pro Arbeitstag — suchen die Ratinger Außenstelle des Kreises auf — ob in Straßenverkehrs- oder Ordnungsangelegenheiten.
Hitzemann: „Wir hatten zwei Gebäude zur Wahl: dieses oder die alte Feuerwache; die wäre aber nicht barrierearm gewesen.“ Bislang habe es noch keinen Besucherrückgang gegeben.