Ermittlungen Noch keine heiße Spur der Geldautomat-Knacker
Ratingen. · In der Nacht zum 18. Januar wurde in der Commerzbank am Marktplatz ein Ausgabeterminal gesprengt.
Der Sprecher der Kreispolizeibehörde Mettmann gab unumwunden zu: „Die Tat war dreist.“ Vor einer Woche haben Unbekannte mit Hilfe von Gas einen Geldautomaten im Foyer der Commerzbank-Filiale gesprengt. Wie der Polizist jetzt betonte, fehlt bisher eine heiße Spur.
Im Ratinger Commerzbank-Team war die Betroffenheit groß. Glücklicherweise sei niemand verletzt worden, meinte eine Sprecherin der Bank, bereits um 9 Uhr habe man die Filiale am Freitagmorgen wieder öffnen können. Zehn Mitarbeiter sind dort im Privatkundenbereich tätig. Was niemand offen aussprechen will: Die Unbekannten müssen das Foyer im Vorfeld ausgekundschaftet
haben.
Kripo und Landeskriminalamt sind mit dem Fall befasst
Nun liegt der Fall bei der Kripo in Mettmann, das Landeskriminalamt (LKA) schaltet sich nach Absprache ein, wie ein Sprecher der Düsseldorfer Behörde betonte. Bereits seit 2015 ermittelt eine Ermittlungskommission, die EK HEAT, im LKA gegen Banden niederländischer Geldautomatensprenger. Insgesamt verzeichnet das LKA NRW in letzter Zeit deutlich mehr als 200 Geldautomatensprengungen, von denen der überwiegende Teil niederländischen Tätern zugerechnet wird. Beute und Sachschäden gehen in die Millionen. Im engen Austausch mit den niederländischen Ermittlungsbehörden konnten mindestens 45 niederländische Geldautomatensprenger durch NRW-Behörden festgenommen werden. Anfang 2018 wurde die Zusammenarbeit erstmals in einer gemeinsamen deutsch-niederländischen Ermittlungsgruppe (Joint Investigation Team, JIT) intensiviert.
Partner dieser Zusammenarbeit von Polizei und Justiz sind neben dem LKA NRW und der Staatsanwaltschaft Aachen das LKA Niedersachsen und die Staatsanwaltschaft Osnabrück sowie auf niederländischer Seite die Staatsanwaltschaft Arnheim und niederländische Ermittlungskommissionen der Polizei. Der Sprecher der Kreispolizeibehörde Mettmann schloss nicht aus, dass die Täter aus dem benachbarten Ausland kommen.