Jugend Hösel soll Strecke für Dirt-Biker bekommen
Hösel. · Für den Spielplatz Fernholz haben Jugendliche einen Parcours entwickelt.
Am Spielplatz Fernholz soll ein Dirt-Bike-Parcours entstehen: Das ist eine künstliche angelegte Hügellandschaft aus Lehm, die mit speziellen Fahrrädern bezwungen werden — meist in atemberaubendem Tempo mit spektakulären Sprüngen. Als Jugendliche der Dirt-Bike-Szene aus Hösel und Kettwig sich vor zwei Jahren übers Jugendzentrum JUZ mit der Idee an die Verwaltung wandten, war man sofort begeistert: Eine eigens gegründete Arbeitsgruppehat das Projekt mit Experten der Stadt und einem Fach-Architekten entwickelt und will sich auch künftig darum kümmern — so wie das mittlerweile viele Jugendliche im Stadtgebiet auf „ihren“ Spielplätzen tun. Die Stadt will 100 000 Euro locker machen und empfiehlt dem Rat, grünes Licht zu geben.
Michael Hansmeier vom Jugendamt freut besonders, dass dieses Projekt eine Art Musterbeispiel für praktische Demokratie ist: Denn Theo Cordes von den Dirt-Bikern hat sich gezielt in den Jugendrat wählen lassen. Dort hat er schnell die übrigen Mitglieder begeistert, der Jugendrat war Feuer und Flamme und hat auch die Verwaltung begeistert, allen voran Jörg Westkamp vom Amt Stadtgrün.
Der Rat entscheidet
vermutlich am 19. Februar
Cordes will nun als Vertreter des Jugendrates an den entscheidenden Sitzungen teilnehmen: Mitglieder des Jugendrates Ratingen haben bekanntlich Rederecht in den Ausschüssen, was sie sich in der Regel nicht entgehen lassen.
Der Rat entscheidet vermutlich am 19. Februar: Tags darauf, so hofft Hansmeier könnten die Planungen beginnen. Die aus Erdhügeln mit Fahrspuren bestehende Anlage soll so schnell wie möglich gebaut werden. Denn die Stadt setzt auf einen Synergie-Effekt: Auf dem Gelände haben die Arbeiten für ein Regenrückhaltebecken begonnen: Mit dem Aushub sollen die Strecke modelliert werden. Das erspart der Stadt den kostenpflichtigen Abtransport des Bodenmaterials.
Mit der Anlage dürfte Hösel zum Hotspot der Dirt-Biker werden: Bis nach Lingen ins Emsland musste Hansmeier mit einigen Kollegen fahren, um sich dort eine Modellanlage anzuschauen. Der Druck ist groß: Die Szene der Jugendlichen (etwa ab zwölf Jahre), die mit MBX-Rädern oder Mountainbikes fast lautlos durch über Trampelpfade und Sprungschanzen durch Wald und Flur heizen, wächst ständig. Die örtliche Szene hatte sich in Kettwig in einem Waldstück so eine Art Parcours selbst eingerichtet. Auch die wurde besichtigt. Es gab Sicherheitsbedenken, aber weit und breit keine eigens eingerichtete Anlage. „Selbst gebaute Strecken sind in der Regel löchrig und uneben“. so das Jugendamt. Das führe häufig zu schweren Stürzen und Verletzungen. Aus diesen Gründen müssen selbst gebaute Anlagen, zum Beispiel hölzerne Sprungschanzen und „Schikanen“ wieder entfernt werden. Das soll sich nun ändern.