Rathaus: Ärger um Bauverzögerung
Die Bürger Union ist sauer, dass Bau nicht reibungslos funktioniert. Der Projektleiter soll jetzt Stellung nehmen.
Ratingen. Hinter den Kulissen rumort es — erst recht vor der morgigen Ratssitzung im Freizeithaus West (Beginn: 16 Uhr). Im Fokus steht Lutz F. Kalkstein, der Projektleiter, der für den Rathaus-Neubau zuständig. Wie berichtet, hatte Kalkstein im Haupt- und Finanzausschuss von erheblichen Zeitverzögerungen gesprochen und auch von der Schwierigkeit, einen geeigneten Generalunternehmer (BU zu finden.
Das ruft die Bürger Union nun auf den Plan. In einer Mitteilung der Wähler-Gemeinschaft heißt es, dass man in der Ratssitzung vom 17. Juni 2013 mehrheitlich die Umsetzung der Rathaussanierung und des Teilabrisses/Teilneubaus beschlossen habe. Die Entscheidung, ob die Umsetzung mit einem Generalunternehmer (BU) oder nicht durchgeführt werden soll, sei aufgrund vieler Fragen in die Folgesitzung vom 9. Juli 2013 vertagt worden.
„Wir hatten etliche Bedenken geäußert und Rückfragen zum BU gestellt“, so die Fraktionsspitze, wir stellen klar, dass wir nur aufgrund der ausdrücklichen Empfehlung des Projektleiters Lutz F. Kalkstein, einen Generalunternehmer (ohne externen Controller) einzusetzen, letztlich dafür gestimmt haben.“ Klaus Konrad Pesch, der damalige zuständige Baudezernent, habe diese Empfehlung unterstützt. Mit großer Verwunderung haben man nun den Medien entnommen, dass der Projektleiter geäußert habe, überhaupt einen geeigneten Generalunternehmer zu finden.
Auch vor dem Hintergrund der negativen Erfahrungen mit einem Generalunternehmer bei dem Bauprojekt Turnhalle Martin-Luther-King-Schule, soll Kalkstein nun am morgigen Donnerstag Stellung nehmen. Bei diesem Projekt in West gab es erhebliche Zeitverzögerungen — und Mehrkosten.
Fakt ist: Es zeichnet sich ab, dass man im Zeitplan wertvolle Wochen und Monate verloren hat. Kalkstein sprach von 7,5 Monaten. Dies bedeutet, dass die Fertigstellung des Rathauses erst für den 29. Mai 2017 vorgesehen ist, ursprünglich wollte man bereits zum Ende des Jahres 2016 einziehen. Bis zum 28. November 2014 soll sich entscheiden, ob Geld aus dem Städtebauförderantrag fließen wird.
„Die zentrale Frage ist tatsächlich, ob wir eine Förderung bekommen“, erzählte Kalkstein. Fakt sei aber auch, dass man beim Neubau in eine witterungsungünstige Zeit hineinkommen werde — mit eventuellen Unwägbarkeiten. Die nominelle Obergrenze der Kosten, also 28,1 Millionen Euro, werde zurzeit nur leicht überschritten. Kalkstein sprach sich für einen BU aus: So bekomme man alles aus einer Hand. Doch die BU bleibt skeptisch. Zeitverzögerungen plus Unsicherheit in der GU-Frage sind gravierende Probleme.