Schule in Ratingen Die Digitalisierung an Schulen macht Fortschritte
Ratingen · Man habe schon eine Menge erreicht, es gebe aber noch sehr viel zu tun, so die Stadt in einer Bilanz.
(Red/kle) Es ist eine erste große Bilanz. Und die Botschaft aus Sicht der Stadt ist klar: Die Digitalisierung der Ratinger Schulen macht große Fortschritte. Hier die wichtigsten Fakten in der Zusammenfassung.
Infrastruktur
In einer gemeinsamen Sitzung des Schulausschusses und des Digitalisierungsausschusses berichteten der für Schulen zuständige Erste Beigeordnete Patrick Anders und der für Digitalisierung zuständige Beigeordnete, Bert Wagener, sowie Vertreter der jeweiligen Fachämter über die Entwicklung der vergangenen drei Jahre und die weiteren Ziele bei der Ausstattung der Schulen mit digitaler Infrastruktur.
Diese ist seit 2020 unter hohem personellem und finanziellem Einsatz massiv ausgebaut worden. Zudem seien Förderprogramme wie der Digital-Pakt Schule NRW konsequent ausgeschöpft worden. Zwei Zahlen zeigen die Entwicklung exemplarisch auf. Standen Anfang 2020 an nur vier Schulen insgesamt 162 iPads zur Verfügung, sind es aktuell an den 21 Schulen mit ihren 22 Standorten 5416 iPads. 800 stehen Lehrern als Dienstgeräte zur Verfügung, die restlichen 4600 den Schülerinnen und Schülern, teils als Dauerleihgabe. Damit stellt die Stadt bereits für rund 60 Prozent der Ratinger Schüler ein iPad bereit.
„Das ist viel, aber wir sind noch nicht am Ziel, das bei einer 100-prozentigen Ausstattung liegt“, sagt Schuldezernent Patrick Anders. „Inzwischen hat sich die Erkenntnis durchgesetzt, dass die konsequente und flächendeckende Ausstattung der Schüler mit den gleichen digitalen Lernmitteln so viele Vorteile bringt, dass die damit verbundenen hohen Kosten mehr als kompensiert werden. Wir als Schulträger möchten unsere Schulen technisch in die Lage versetzen, neue digitale Möglichkeiten der Unterrichtsgestaltung bestmöglich ausschöpfen zu können.“
Nutzung und Folgen
Die früher eher praktizierte Nutzung eigener Endgeräte für den Unterricht funktioniere wegen des oft auftretenden „Medienbruchs“ zwischen Geräten in der Schule und zu Hause nur bedingt. Zudem könne dabei ein stigmatisierendes Sozialgefälle sichtbar werden, wenn Schülerinnen und Schüler beispielsweise gar nicht über geeignete Endgeräte verfügen. Und schließlich bringt die Bereitstellung von iPads durch die Stadt als Schulträger auch Rechtssicherheit, etwa in Bezug auf die Bereitstellung von Lizenzen, sowie eine höhere IT-Sicherheit. „Daher erarbeitet die Schulverwaltung gemeinsam mit den Kollegen von der Schul-IT im Amt für Digitalisierung zurzeit ein Konzept zur 100-Prozent-Ausstattung“, sagt Anders.
Wagener ergänzt: „Digitalisierung allgemein, aber eben auch speziell in den Schulen, ist keine einmalige Aufgabe, sondern eine Daueraufgabe.“ Daher gibt es allein für die Schul-IT bei der Stadt Ratingen vier Vollzeitstellen. Diese Fachkräfte kümmern sich nicht nur um die Endgeräte der Lehrkräfte und der Schüler, sondern auch um die restliche Hard- und Software an den Schulen, beispielsweise um die 176 Server-Systeme oder die 316 Smart-TVs (55 Zoll), die in allen Klassenräumen Ratinger Schulen zur Übertragung von Medieninhalten zur Verfügung stehen.
Darüber hinaus installiert und wartet die Schul-IT die Fachverfahren des Landes NRW in der Schulverwaltung sowie die Programme des pädagogischen Bereiches (deutlich mehr als 100 Anwendungen). Mit der zunehmenden Zahl von Endgeräten vermehren sich auch die Serviceanfragen. Obwohl teilweise das Land in der Zuständigkeit ist, unterstützt die Stadt Ratingen die Schulen nach Kräften und geht dabei über die gesetzlichen Pflichtaufgaben hinaus.
Weitere Herausforderungen
Eine weitere wichtige Aufgabe besteht schließlich darin, die WLAN- und LAN-Infrastruktur an den Schulen instand zu halten. In diesem Bereich sei in Kooperation mit der Kommitt in den vergangenen drei Jahren ein sehr hohes Niveau erreicht worden. Alle Schulen in Trägerschaft der Stadt Ratingen sind im Rahmen des städtischen Metropolitan Area Networks (MAN) miteinander verbunden, und zwar über exklusive Glasfaserleitungen. Das heißt, sie teilen sich eine Internet-Anbindung mit der hohen Bandbreite von 4,5 Gigabit pro Sekunde ohne Volumenverlust durch weitere Nutzer. Die Kommitt hat in den Schulen jeweils mehrere WLAN-Netzwerke (für Lehrer, schuleigene Geräte etc.) mit insgesamt 458 Accesspoints installiert.
Fazit
„Unter dem Strich haben wir bei der technischen Ausstattung der Schulen schon eine Menge erreicht“, resümiert Wagener. „Vor allem haben wir aber die Grundlage geschaffen, um das Niveau weiter auszubauen und die Digitalisierung unserer Schulen zu verstetigen.“