Feuer in Ratingen 417 Menschen verlassen brennendes Haus
Ratingen. · Alle 417 Bewohner der Unterkunft für Flüchtlinge in Tiefenbroich mussten wegen eines Feuers das Haus räumen.
Großeinsatz in der Nacht zum Donnerstag: Die Feuerwehr Ratingen wurde um 3.13 Uhr über die Brandmeldeanlage in die Zentrale Unterbringungseinrichtung (ZUE) des Landes NRW zur Daniel-Goldbach-Straße in Tiefenbroich alarmiert. Auf der Anfahrt erreichte die Kräfte die Information über einen bestätigten Brand. Im vierten Obergeschoss war ein Feuer ausgebrochen, das Gebäude wurde durch Sicherheitsdienst, Polizei sowie Feuerwehr geräumt. Die Brandbekämpfung wurde über zwei Abschnitte aufgenommen.
Das Feuer in einigen Räumen eines Flures im vierten Obergeschoss konnte schließlich gelöscht werden, meldete die Feuerwehr am gestrigen frühen Morgen. Dazu wurden drei Strahlrohre über die Drehleiter und per Innenangriff eingesetzt. Parallel wurden angrenzende Bereiche und Etagen des Objekts durch Einsatzkräfte durchsucht.
Im Bereich Rettungsdienst, in dem neben mehreren Rettungswagen der Städte Ratingen und Heiligenhaus auch Notärzte aus Ratingen, Mettmann und Düsseldorf sowie die Leitende Notärztin des Kreises Mettmann zum Einsatz kamen, wurden die 417 Bewohner der Unterkunft, Mitarbeiter des Sicherheitsdienstes und Betreibers sowie Einsatzkräfte versorgt.
Insgesamt wurden elf Patienten vom Rettungsdienst behandelt, davon wurden vier in Krankenhäuser transportiert. Auch zwei Einsatzkräfte der Feuerwehr sind unter diesen Verletzten. Nach Abschluss der Löscharbeiten sowie der Belüftung des Gebäudes wurden die Bewohner wieder auf unbeschädigte Bereiche verteilt. Die Polizei hat die Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen.
Die Ratinger Feuerwehr war mit 69 Einsatzkräften der Berufsfeuerwehr sowie der Löschzüge Mitte, Tiefenbroich, Lintorf sowie dem Rettungsdienst der Städte Ratingen und Heiligenhaus am Ort.
22-jähriger Bewohner hatte
im Mai 2018 ein Feuer gelegt
Es war übrigens nicht der erste Großeinsatz mit Blick auf die ZUE in Tiefenbroich: Ein 22-jähriger Bewohner hatte im Mai des vergangenen Jahres in seinem Zimmer ein Feuer gelegt. Nach Eintreffen der ersten Kräfte wurde damals aufgrund der Brandmeldung die Alarmstufe erhöht, es wurden schnell weitere Einsatzkräfte zur Einsatzstelle geschickt. Alle zur Tatzeit anwesenden 136 Personen konnten rechtzeitig evakuiert werden. Das Zimmer brannte vollständig aus, Tür und Fenster wurden zerstört.
Wand- und Deckenbereich der angrenzenden Zimmer sowie Wand und Decke des Etagenflurs wurden gleichfalls durch den Brand sowie Ruß
beschädigt.