Ratingen: Jeder dritte Sportplatz marode
Jede fünfte Halle weist schwere bauliche Mängel auf. Das Sportamt hat alle Anlagen erfasst.
Ratingen. Mit der neuen Bezirkssportanlage hat Ratingen gerade ein echtes Schmuckstück in Betrieb genommen.
Doch dieses Juwel darf nicht darüber hinwegtäuschen, dass andere, vor allem schon etwas ältere Sportanlagen im Stadtgebiet die an sie gestellten Anforderungen nur noch bedingt, teilweise sogar gar nicht mehr erfüllen.
Das Sportamt der Stadt hat jede einzelne Turn- und Sporthalle, alle Freianlagen sowie Sondersportanlagen genau unter die Lupe genommen und bewertet — insgesamt 45 Sportanlagen.
Das gute Ergebnis vorweg: Die Anlagen befinden sich im Großen und Ganzen in einem gut benutzbaren Zustand — allerdings gibt es auch Ausreißer: Bei den Turn- und Sporthallen bekommt jede fünfte das Prädikat „mit schwerwiegenden Mängeln“, bei den Freianlagen ist es jede dritte.
Betroffen sind die Sportplätze an der Schwarzbachstraße, am Papiermühlenweg, an der Talstraße sowie an der Sohlstättenstraße. An der Sohlstättenstraße wurde zwar ein neuer Kunstrasenplatz angelegt, der Naturrasenplatz ist nach 32 Jahren aber „völlig runter“, auch das Kleinspielfeld müsste erneuert werden.
Als „stark renovierungsbedürftig“ werden die Funktionsgebäude eingestuft. Die Spielfelder (Tennenoberfläche) und die baulichen Mängel der Funktionsgebäude führen auch bei den anderen genannten Sportplätzen zur Abwertung. Die Sanierung der Anlage Schwarzbachstraße steht dabei schon seit 2010 auf dem Plan, die Gelder dafür sind auch beschlossen.
Bei den Turnhallen weisen folgende viele, zum Teil erhebliche bauliche Mängel auf: die Sporthalle am Thunesweg, an der Sohlstättenstraße, im Schulzentrum West, an der Graf-Adolf-Straße, die Dreifach-Halle am Europaring sowie die Halle an der Philippstraße. Letztere reicht zudem rechnerisch für den Ganztagsbetrieb der Friedrich-Ebert-Schule gar nicht mehr aus: Es fehlen schlicht zwei Hallen.
Angesichts der sich weiter verschärfenden Finanzlage der Stadt, müssen die Sportler wohl noch einige Zeit mit den Unzulänglichkeiten leben. „Die Kategorisierung bedeutet nicht, dass die Hallen oder Plätze nicht genutzt werden könnten. Das ist auch weiterhin gefahrlos möglich“, sagt dazu Frank Meyer, beim Sportamt zuständig für die Anlagen.
Er erinnert daran, welche Investitionen in den vergangenen Jahren getätigt wurden. „Wir haben viel gemacht, weil davor zwei Jahrzehnte lang nichts gemacht wurde.“ Die Ausstattung der Stadt sei sportlich auf hohem Niveau.
Außerdem werde mit der neuen Halle an der Erfurter Straße weiter investiert. Absolute Priorität bei den Sanierungen habe allerdings die Sportanlage an der Jahnstraße. Für den Hauptnutzer, Rot-Weiss Lintorf, und seine 28 Mannschaften reichen die Plätze schon lange nicht mehr aus. Die Umwandlung des Tennenplatzes und der Bau von zwei Kleinfeldern ist bereits geplant, die Gelder aber mit Sperrvermerken versehen.