Neues Wohngebiet in Lintorf geplant Politik befindet Bauprojekt in Lintorf für zu groß

Ratingen. · Ums Bauprojekt der Wohnkompanie an der Rehhecke ist Streit entbrannt. Es sollen 50 Hektar erschlossen werden.

Zwischen den Autobahnen A 524 und A 52 soll an der Rehhecke in Lintorf ein neues Wohn- und Gewerbegebiet entstehen.

Foto: RP/Wohnkompanie

Kaum sind die Pläne für ein großes Neubaugebiet an der Rehhecke bekannt geworden, beginnen die Diskussionen. Die SPD sieht Risiken, aber auch Chancen und fordert daher Augenmaß und einen Autobahnanschluss. Die FDP lehnt das Vorhaben rundweg ab: Es sei zu groß für den Stadtteil. Auf etwa 50 Hektar sollen rund 1300 Wohneinheiten entstehen.

„Bisher gingen wir davon aus, dass 650 Wohneinheiten geplant waren. Diese Bebauung war uns schon zu umfangreich. Nun sind es auf einmal 1300“, so FDP-Ratsherr Jürgen Stuers zu den Plänen der Wohnkompanie NRW GmbH.

Viele Bürger sind aufgrund der Rehhecke zutiefst verunsichert

„Die Verdichtung ist zu hoch. Lintorf kann diesen massiven Zuwachs an Menschen und Verkehr nicht aufnehmen.“ Christian Wiglow, SPD-Fraktionschef: Viele Bürger und Ratinger seien von den Plänen an der Rehhecke „massiv verunsichert“. „Auf rund 85 000 Quadratmeter sollen Flächen für eine gewerbliche Nutzung entwickelt werden.“

Aus Sicht der SPD-Fraktion eröffnet dieses neue Baugebiet viele Chancen, birgt aber auch erhebliche Risiken insbesondere der Erschließung, „will man sehenden Auges keinen Verkehrskollaps provozieren“. Insoweit müsse eine Erschließung über die Autobahn 524 eine Option sein, die parallel zur weiteren Entwicklung auch ernsthaft betrieben werde. Ebenso nötig seien attraktive Angebote im ÖPNV, die aber erst noch geschaffen beziehungsweise massiv ausgebaut werden müssten.

Auf der anderen Seite biete dieses Gebiet Chancen, endlich in Sachen bezahlbarer Wohnraum voranzukommen. Von daher bringt die SPD-Fraktion schon jetzt ihre Forderung ins Spiel, hier die planungsrechtlichen Mittel der Kommune auch wirklich zu nutzen. Die SPD sieht hier eine Vorgabe von 20 Prozent öffentlich gefördertem Wohnraum plus weiteren 20 Prozent preisgünstigem Wohnraum als notwendig an und will dieses auch im weiteren Verfahren beantragen. Preisgedämpfter beziehungsweise preisgünstiger Wohnraum ist nach Ansicht der SPD solcher, dessen Mieten nach den Vorgaben des Wohngeldgesetzes als angemessen gelten.

Aus Sicht der SPD-Fraktion darf Ratingen diese große Chance, bezahlbaren Wohnraum für die Menschen in der Stadt zu schaffen, nicht einfach so vergeben.