Ratingen Medienzentrum ist hergerichtet
Ratingen. · Die Umbau- und Sanierungspause ist vorbei. Am Peter-Brüning-Platz gelten wieder die gewohnten Öffnungszeiten. Aber es gelten auch Zugangsbeschränkungen und ein Hygienekonzept. Teile der digitalen Neueinrichtung kommen noch.
Eine Stunde nach Wiedereröffnung sind noch winzige Arbeiten im Gang: Ein Mann mit Maske klebt schwarz-gelbe Folienstreifen zu Pfeilen zusammen. Der Besucher des Medienzentrums soll sofort sehen, wo es lang geht, hinein und hinaus auf getrennten Spuren. Es ist eine Wiederöffnung unter einer ganzen Reihe von besonderen Umständen.
„Noch ist nicht alles fertig und am Platz, aber es gab keinen Grund, nicht wieder zu öffnen“, sagt Kulturamtsleiterin Andrea Töpfer. „Und wir wissen, wie es weiter geht. Aber es ist schon schade wegen der nötigen Einschränkungen.“
Und wie geht es weiter? Das erläutert Dr. Erika Münster-Schröer genauer bei einem kleinen Rundgang. Da, wo über Jahre das Bürgerbüro provisorisch untergekommen war, hängen Gebilde an Spiralkabeln unter der Decke, an der die „Raumpatrouille Orion“ ihre Freude gehabt hätte. Es sind alle notwendigen, gebündelten Anschlüsse für die zukünftig hier im „Maker Space“ vorgesehenen, digitalen Arbeitsplätze. 3 D-Drucker und Beamer werden ebenfalls zur Verfügung gestellt. Der Zeitpunkt dafür ist noch offen.
Platz ist auch gefunden für einen kleinen, digitalen Spielebereich. Konsolen dafür werden künftig beim Personal zu bekommen sein, es wird eine Art Lounge geben. „Natürlich schon kontrolliert, und wir werden dieses Angebot auch nicht zu Schulunterichtszeiten machen“, ergänzt Münster-Schröer. Kontrolle – das ist auch der Sinn der Zugänge direkt unter der Decke, die bei Bedarf herabgelassen werden können. Digitale Selbstbedienung wird hier nicht herrschen.
Corona-bedingt gibt es aktuell keine Sitz- und Arbeitsplätze, das bleibt Zukunftsmusik, bis kein Hygienekonzept mehr befolgt werden muss (siehe Infokasten). Auch fehlen noch allerhand Präsentationsmöbel im Erdgeschoss. Denn: „Natürlich wird es hier auch, wie gewohnt, Bücher geben“, sagt Münster-Schröer.
Betrieb der Einrichtung läuft am ersten Tag langsam an
Am Eröffnungs-Donnerstag läuft der Betrieb langsam an: „Aber wir sind froh, dass wieder offen ist, die persönlichen Kontakte sind schon sehr wichtig“, sagt Mitarbeiterin Sanije Tahiri. Schon in der Zeit zuvor, so Münster-Schröers Erfahrung, „wurden wir vor der Tür angesprochen, wann es denn mit der Wiedereröffnung soweit sei“. Mit ihren Wünschen am Ende sind Töpfer und Münster-Schröer noch nicht, wie ein Blick ins verwaiste Café zeigt. Die kleine Bühne, Flügel und Theke sind noch da, aber das wäre es im Augenblick. Dabei bleiben soll es nicht: „Wenigstens ein Automatencafé soll dort hinein.“ Rückenwind kommt aus der Politik. Nutzerin (und CDU-Ratsfrau) Margret Paprotta weist auf einen Antrag ihrer Fraktion in dieser Sache hin: „Eine Form von Lesecafé gehört unbedingt mit zum Angebot, genauso wie Arbeitsplätze für Schüler und Studenten.“
In dieser Sache beginnt man auch nicht bei Null. „Knackpunkt ist die Betreuung der Automaten“, sagt Münster-Schröer. Man habe hier bereits verschiedentlich die Fühler ausgestreckt, um jemanden zu finden. Denn eines scheint klar: „Von einem Cafébetrieb hier allein kann kein Pächter leben.“ Fristen und Zeiten zum komplett eingerichteten Neustart stehen am Eröffnungstag noch nicht zur Debatte. Ein weiteres Datum aber steht fest: Letzter Arbeitstag für die Chefin im Medienzentrum wird der 2. September sein. Dann geht Erika Münster-Schröer in den Ruhestand.