Heimatverein Ratinger Jonges Prinzenpaare besuchen den Dicken Turm
Ratingen · Im mittelalterlichen Wehrturm an der Turmstraße traf Brauchtum auf Brauchtum.
(Red) Karneval im Saal kann jeder, Karneval im mittelalterlichen Wehrturm können nur die Ratinger Jonges. So war es auch für das Kinderprinzenpaar Felix II. und Cathryn I. eine Premiere, als es mit seinem Besuch an der Turmstraße dem größten Heimatverein der Stadt seine Aufwartung machte und die monatliche Vorstandssitzung auf angenehme Art beendete.
Nicht nur die steile Treppe inmitten der vier Meter dicken Mauern, sondern auch das unerwartet geräumige Rund im Obergeschoss des Turmes brachte die Nachwuchstollitäten zum Staunen. Besonders faszinierte sie die dicke Panzerglasscheibe im Boden, durch die man tief nach unten bis in den Eiskeller schauen konnte.
Fast drei Jahre, nachdem die Idee 2003 geboren wurde, schwirrte das Projekt der Restaurierung des Turmes in den Köpfen der „Ratinger Jonges“ herum, bis das Thema auf der Jahreshauptversammlung 2006 als Tagesordnungspunkt zur Debatte stand. Trotz kontroverser Diskussionen sprachen sich die Mitglieder mit überwältigender Mehrheit dafür aus, den Dicken Turm zu restaurieren. Am 6. Mai des Jahres 2009 übernahmen dann die Jonges nach Beendigung der Arbeiten den Schlüssel für den Turm, ihrem heutigen Domizil.
Baas Edgar Dullni freute sich aus einem besonderen Grund über den Besuch des Kinderprinzenpaares: Cathryn I. ist seine Enkelin. In pfiffigen Reimen lobten die jungen Tollitäten die Jonges und würdigten den vielfältigen Einsatz des Vereins für den Erhalt der Gebäude und der Mundart in der schönen Heimatstadt. Cathryn I. schloss ihre Ansprache augenzwinkernd: „Mein Opa ist euer Baas, ich hoffe, ihr habt trotzdem Spaß.“
Nahtlos schloss sich dann der Besuch der „großen“ Tollitäten Daniel I. und Petra II. samt Entourage an. Die Ratingia war von dem alten Wehrturm ebenfalls sehr angetan. Ihr steht noch die Inobhutnahme durch die Prinzengarde Blau-Weiß im alten Gemäuer bevor, das jetzt seinen Schrecken für sie verloren habe. Prinz Daniel I., selbst seit zwölf Jahren Mitglied bei den Jonges, lobte das vielfältige Engagement des Vereins. „Was ihr für das Brauchtum und unsere Stadt macht, und all eure Veranstaltungen, Ausflüge und Touren – einfach toll!“
Die Präsidentin des Karnevalsausschusses, Katrin Hofmann betonte in ihrer Ansprache das verbindende Element von Jonges und Karneval: Beide setzen sich fürs Brauchtum und Traditionen ein.