Ratingen Ideen zur Westbahn gesucht
Ratingen. · Die Standortinitiative will nicht, dass das Thema Westbahn in der Versenkung verschwindet. Deshalb werden jetzt kreative Ideen gesucht, um dauerhaft Aufmerksamkeit zu erzeugen. Teilnehmen sollen vor allem junge Leute.
Der Wunsch, Düsseldorf, Ratingen und Duisburg mit der Westbahn zu verbinden, ist bereits Jahrzehnte alt. Schon im Jahr 2004 sollte mit dem Bau begonnen werden. Doch Brandschutzvorgaben für den Staufenplatztunnel in Düsseldorf bremsten seinerzeit das Projekt aus. Mit einer Machbarkeitsstudie kam im vergangenen Jahr frischer Wind in die Angelegenheit. „Die Reaktivierung des Personenverkehrs auf der „Ratinger Weststrecke“ ist baulich machbar, bezahlbar und volkswirtschaftlich sinnvoll.“ Auf diesen Konsens einigten sich Vertreter der Stadt und Ratinger Unternehmer noch im Oktober 2019. Damit das Thema nicht wieder für Jahrzehnte in der Versenkung verschwindet, will die Standortinitiative Inwest immer wieder darauf aufmerksam machen. Sie sucht deshalb jetzt Ideen zum Thema Westbahn.
„Wir machen uns stark für die Reaktivierung“, sagt Thomas Frühbuss, Vorsitzender der Standortinitiative Inwest, „um den Gewerbestandort attraktiv zu gestalten.“ Die Westbahn würde es auch Mitarbeitern der ansässigen Unternehmen leichter ermöglichen, ihren Arbeitsplatz zu erreichen. Aber auch die jungen Leute hat Inwest im Visier. „Die Westbahn erleichtert Studenten den Weg zu den Hochschulen in Düsseldorf und Duisburg“, sagt Frühbuss. Nachdem eine Referenzfahrt speziell für junge Ratinger corona-bedingt ausfallen musste, lobt Inwest jetzt gemeinsam mit den Organisatoren des Jugendkulturjahres einen Ideenwettbewerb aus. „Das Thema muss in der Politik immer präsent sein“, betont Frühbuss. „Deshalb wollen wir kontinuierlich Druck aufbauen.“
Der Start für das Vorhaben wird
erst für das Jahr 2030 angepeilt
Druck machen, aber wie? Nüchterne Zahlen und Studien gibt es schon. Der Ideenwettbewerb appelliert an die Kreativität der jungen Ratinger. „Die Westbahn muss Gesprächsthema sein – und bleiben. Sonst warten wir noch länger, als man uns schon prognostiziert hat.“ Der Start der Westbahn ist für frühestens 2030 angepeilt. Das Problem bei der Umsetzung des Projekts ist, dass beinahe auf der kompletten Strecke ein zusätzliches drittes Gleis verlegt werden müsste. Das treibt die Kosten in die Höhe.
Mitmachen können Ratinger, Düsseldorfer und Duisburger Jugendliche ab 13 Jahren. Der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt: Möglich sind digitale wie analoge Einsendungen. Ein Videodreh ist genauso willkommen wie Kunstprojekte, Happenings oder Logoentwürfe. Inwest betont: Perfekte Projektbeiträge sind keine Voraussetzung für eine Auszeichnung. Einsendeschluss ist der 30. November. Eine Jury wird im November über die eingesendeten Beiträge entscheiden. Insgesamt locken Preisgelder in Höhe von 1800 Euro. Der erste Platz erhält 1000 Euro, der zweite Platz 500 Euro und der dritte Platz 300 Euro.
Zur Erläuterung des Ideenwettbewerbs hat Inwest mit dem Jugendrat im Mai ein Imagevideo gedreht, um auf das Projekt Westbahn in den Sozialen Medien aufmerksam zu machen. Unterstützung gab es zudem von der SPD-Landtagsabgeordneten Elisabeth Müller-Witt, die sich für die Reaktivierung der Westbahn einsetzt. Der Drehtag am Abzweig Tiefenbroich war ein voller Erfolg, so dass die Standortinitiative und der Jugendrat auch künftig das Thema voranbringen wollen. Der Jugendrat stellt zudem mit Felix Pothmann einen Westbahnbeauftragten ab, um die Kommunikation zwischen Inwest und dem Jugendrat weiter zu intensivieren. Das Video ist im Internet zu finden.