Realschule bleibt in Lintorf

Heisenberg-Schule wird aufgelöst und als Nebenstelle der Kollwitz-Schule geführt. Für Schüler gibt’s Vor- und Nachteile.

Lintorf. In acht Monaten ist die Werner-Heisenberg-Realschule Geschichte: Mit Ablauf des Schuljahres wird sie als eigenständige Schule aufgelöst. Ab dem Schuljahr 2012/13 wird sie dann als Nebenstelle der Käthe-Kollwitz-Schule weitergeführt.

Das hat der Schulausschuss auf seiner Sondersitzung einstimmig beschlossen. Diese Entscheidung muss noch im Hauptausschuss und Rat bestätigt werden, was aber als sicher gilt.

Diese Lösung hat sich auch in den Gesprächen mit der Bezirksregierung abgezeichnet. Lintorf bleibt weiter Realschulstandort, für die Schüler soll sich nichts Grundlegendes ändern — außer dem Briefkopf ihrer Zeugnisse.

Echte Alternativen zu der Dependance-Lösungen gab es keine, zumal der Prozess der Selbstauflösung der Heisenberg-Schule bereits begonnen hatte. Da Schüler- und Lehrerzahl aneinander gekoppelt sind, wäre das Kollegium mit jedem abgehenden Jahrgang geschrumpft. So war zweifelhaft, ob für die verbliebenen Schüler noch genug Lehrer übrig gewesen wären.

Durch die Überführung der Heisenberg- in die Käthe-Kollwitz-Schule wird diese maximal fünfzügig, was für die Schüler auch Vorteile bringt: Für den ab Klasse 7 vorgesehenen Differenzierungsunterricht können weiterer Fächer angeboten werden.

Da der komplette Unterricht nicht in Lintorf vorgehalten werden kann, wird ein spezieller Buspendelverkehr zwischen den beiden Schulen eingerichtet. Wie der letztlich geregelt wird, stehe noch nicht fest, sagte Klaus Fischbach, Leiter der Käthe-Kollwitz-Schule.

Er werde sich noch beim Leiter des Kopernikus-Gymnasiums schlau machen, das seit Jahren via Buspendelverkehr mit dem Bonhoeffer-Gymnasium in West kooperiert.

Bei der anschließenden Infoveranstaltung löcherten Eltern der Heisenberg-Schüler die Experten mit Fragen. Was passiert mit den Lehrern, mit der Schulleitung? Wer ist bei Problemen oder Schwierigkeiten ansprechbar?

Holger Henerweer von der Bezirksregierung erklärte, das Heisenberg-Kollegium werde komplett versetzt — auf Wunsch zur Kollwitz-Schule. Außerdem werde man die Schule wegen der speziellen Situation „besonders bedenken“.

Die Schulleitung muss allerdings an eine andere Schule wechseln. Aufgrund der hohen Schülerzahl durch den Zusammenschluss bekommt die Kollwitz-Schule einen zweiten Konrektor, der in Lintorf bleiben wird.

Für Irritationen sorgte bei vielen die im Raum stehende Befristung der Dependance-Lösung auf drei Jahre. Schuldezernent Rolf Steuwe beruhigte: Der Vorteil sei, dass der Standort so nicht gleich gefährdet werde, wenn es in einem Jahr zu wenige Anmeldungen geben sollte.