Sandgrube als gefährlicher Treffpunkt
In der Grube Liethen in Homberg treffen sich regelmäßig Jugendliche. Anwohner sind besorgt — denn das Areal ist nicht ungefährlich.
Es gab Zeiten, da war die Sandgrube Liethen an der Meiersberger Straße vor allem Umweltschützern ein Dorn im Auge. Aber das ist Jahre her, der Betrieb dort ist eingestellt worden. Doch jetzt sorgt die alte Sandgrube, ein Naturschutzgebiet, wieder für Aufregung. „An den ersten schönen Wochenenden dieses Jahres haben sich dort Jugendliche getroffen“, sagt ein Anwohner, der ungenannt bleiben möchte.“
Doch es geht dem Rentner und einigen Nachbarn nicht unbedingt um den Lärm, der durch solche Jugendtreffpunkte entsteht. Doch hier geht es um mehr — nämlich darum, dass die Jugendlichen sich der Gefahr, in der sie sich befinden, gar nicht bewusst sind. Denn in der Sandgrube befinden sich noch alte Tanks, nicht komplett verfüllte Löcher — die Unfallgefahr ist groß. Und das gerade nachts, denn beleuchtet ist das Areal, das nur notdürftig gesichert ist, nicht. „Ein falscher Tritt im Dunkeln und es könnte sehr gefährlich werden“, so der Anwohner.
Dem ist man sich auch bei der Stadt bewusst. Zwar gehört das Areal ihr nicht, das Ordnungsamt als zuständige Behörde für die Gefahrenabwehr ist aber trotzdem im Boot: „Die Situation ist uns bekannt, wir stehen in engem Kontakt mit dem Grundstückseigentümer und haben ihn aufgefordert, für eine vernünftige Absicherung zu sorgen“, erklärte Ordnungsdezernent Frank Mendack.
Sollte hier jedoch nichts geschehen, kann die Stadt sehr wohl tätig werden und sich die Kosten dann vom Eigentümer wiederholen: „Das ist das letzte Mittel, was wir im Zweifel aber recht kurzfristig anwenden können“, so Mendack. Bis dahin gäbe es vor allem eine intensive Vernetzung mit der Polizei sowie zwischen Ordnungs- und Jugendamt. Denn nach Beobachtungen der Anwohner sollen bei den Jugendlichen auch viele dabei sein, die gerade mal 14 oder 15 Jahre alt sind. Die Spuren der nächtlichen Treffen sprechen eine deutliche Sprache: Vor allem leere Flaschen von hochprozentigem Alkohol liegen herum. Andere Abfälle lassen auch durchaus den Schluss zu, dass auch Drogen im Spiel sind.
Dass man solche Treffen und auch den Alkoholkonsum nicht verhindern kann, wissen auch die Anwohner: „Wir haben uns ja früher auch draußen getroffen und verbotene Sachen ausprobiert.“
Im Falle der Sandgrube Liethen sei die Situation aber anders, weil hier jugendliche Unvernunft schnell schwerwiegende Folgen haben könnte, so der Anwohner: „Es kann ja nicht sein, dass erst etwas passieren muss, damit jemand tätig wird.“