Sanierung der Eishalle: Eissportler in Warteschleife
Gutachten für die Sanierung der Eishalle gibt es erst nach den Osterferien. Die Aliens fürchten um ihre Existenz.
Ratingen. Wenn am Donnerstag der Stadtrat den städtischen Haushalt berät und über Ausgaben und Sparmöglichkeiten grübelt, bleibt ein wichtiger und mit Sicherheit großer Posten außen vor: die marode Eissporthalle. Noch ist weiterhin völlig offen, ob überhaupt und zu welchem Preis die Halle saniert werden kann, ob zur Überbrückung eine mobile Eishalle angemietet werden muss (wie es die Bürger-Union prüfen lassen will) und ob die Aliens eine weitere Finanzspritze brauchen.
Eine Rechnung mit so vielen Unbekannten kann nicht gelöst werden. Inzwischen hat die CDU moniert, dass es auf ihren Fragenkatalog vom Januar immer noch keine Antworten gebe.
Nachdem sämtliche Leimbinder, die das weit gespannte Hallendach tragen, untersucht worden waren und sich 18 von 24 als morsch erwiesen haben, sollte eigentlich ein Sanierungs- und Kostenplan aufgestellt werden. Doch damit wird es nichts bis zur Ratssitzung. „Es sind noch weitere Untersuchungen notwendig“, sagte Sportamtsleiter Jörg Arndt.
Zurzeit entfernt ein Dachdecker die Siebdruckplatten, mit denen die Fußpunkte der Holzträger verkleidet wurden. Grund: Der Holzgutachter will prüfen, ob auch weiter oberhalb der Fußpunkte das Material verrottet ist. Und das braucht seine Zeit. Arndt: „Ein genauer Bauzeitenplan kann erst nach den Osterferien vorgelegt werden.“
Derweil sitzen die Aliens auf heißen Kohlen — sie müssen wissen, ob und wie es nach der Sommerpause weitergeht. Für den Verein ist das eine existenzielle Frage, weil viele Mitglieder sich mit Abwanderungs- und Wechselgedanken tragen. Inzwischen kursieren bei dem Verein und in seinen Mannschaften die wildesten Gerüchte.
Mehr als fraglich ist, ob in der kommenden Saison der Betrieb am Sandbach wieder aufgenommen werden kann. Die Sanierung des einen Fußpunktes hatte gut eine Woche gedauert, also dürfte die Komplettsanierung rund 20 Wochen dauern.
Das Sportamt hat sich deshalb bereits im Dezember auf dem Markt nach mobilen Eisbahnen umgeschaut. Dabei wurde schnell klar, dass diese Lösung eine ganz teure wäre. Für sechs Monate müssten rund 140 000 Euro Miete kalkuliert werden — nur für eine 30 mal 60 Meter große Eisfläche.
„Da ist noch kein einziger Tribünenplatz, keine Toilette und Umkleide enthalten“, sagte der Leiter des Sportamtes. Wenn der Betrieb der Eishalle im November oder Dezember wieder laufen würde, wäre eine mobile Bahn kaum lohnenswert. Am Donnerstag soll in der Ratssitzung deshalb nur Grundsätzliches beraten werden.