Neues Wohnprojekt So sehen Pläne für Quartier in Ratingen West aus

Ratingen · Es handelt sich um die Entwürfe aus einem Werkstattverfahren zum so genannten Siebeck-Gelände zwischen Dechenstraße und Am Sandbach. Die Pläne können jetzt im Medienzentrum betrachtet werden.

Wo heute noch Werkhallen stehen, soll ein grünes Quartier mit Schwerpunkt Wohnen entstehen. An der architektonischen Gestaltung wird noch gearbeitet.

Foto: RP/Stadt Ratingen

(kle) Es soll ein großer Wurf werden. Erste Planungsentwürfe für die Entwicklung des Zukunftsquartiers Ratingen-West sind ab Donnerstag, 21. März, zwei Wochen lang im Medienzentrum am Peter-Brüning-Platz ausgestellt. Es handelt sich um die Entwürfe aus einem städtebaulich-freiraumplanerischen Werkstattverfahren zum so genannten Siebeck-Gelände zwischen Dechenstraße und Am Sandbach, das die Landmarken AG zu einem Multi-Use-Quartier mit Schwerpunkt Wohnen entwickeln will. Aus diesem Verfahren ging der Entwurf des Teams Cityförster, Hannover, mit urbanegestalt, Köln, als Sieger hervor. In der Ausstellung sind alle vier Beiträge des Wettbewerbs zu sehen.

„Wir haben es hier mit dem ersten konkreten Baustein unserer wegweisenden Rahmenplanung für die Zukunft des Stadtteils Ratingen-West zwischen der Westtangente und der Bahnlinie zu tun“, sagt Petra Cremer, die Technische Beigeordnete der Stadt Ratingen. Die gesamte Rahmenplanung betrifft ein rund 40 Hektar großes Gebiet zwischen Westbahngleisen, Westtangente, Volkardeyer und Kaiserswerther Straße. Die Lage dieses Quartiers wird durch die Reaktivierung des Personenverkehrs auf der Westbahn und den 4. Bauabschnitt der U81 um ein Vielfaches verbessert. Entsprechend soll auch die Struktur des Quartiers durch eine frühzeitige und langfristige Stadtplanung aufgewertet werden.

Dabei setzt die Stadt grundsätzlich auf eine breite Bürgerbeteiligung und auf einen offenen Dialog mit allen Beteiligten. So ist auch das Werkstattverfahren zum Siebeck-Gelände in Kooperation mit dem Projektentwickler durchgeführt worden. Die operative Regie lag beim Planungsbüro ISR. Der Jury unter der Leitung von Prof. Dr. Rolf-Egon Westerheide, Architekt und Stadtplaner aus Aachen, gehörten weitere Fachleute sowie Vertreter der Stadt Ratingen und der Landmarken AG an.

Ziel des Werkstatt-Verfahrens war es, gute Lösungen für eine innovative und nachhaltige Entwicklung der ehemaligen Produktionsstätte der Firma Siebeck zu finden.

Fürs Werkstattverfahren waren vier Planungsbüros ausgewählt

Die rund drei Hektar große Fläche zwischen Dechenstraße und Am Sandbach soll fit gemacht werden für den Strukturwandel, der das gesamte Quartier prägen wird. Vorgesehen ist eine Mischung aus Wohnen (einschließlich Senioren-Wohnungen) und Gewerbe, aber auch eine Kita soll dort gebaut werden. Gleichzeitig werden zukunftsfähige Mobilitäts-, Energie- und Freiraumkonzepte angestrebt, die dem Klimaschutz Rechnung tragen. „Zwischen dem Ratinger Zentrum und den Wohngebieten westlich der Westtangente schaffen wir ein erstes urbanes und lebenswertes Zukunftsquartier“, sagt Petra Cremer.

Für das Werkstattverfahren waren vier Planungsbüros ausgewählt worden. Nach einem vorgeschalteten Vorbereitungsprozess präsentierten diese Teams ihre städtebaulichen Konzepte vor dem Empfehlungsgremium. Dieses hob in seiner Gesamtwürdigung die hohe Qualität aller eingereichten Arbeiten hervor. Nach einstimmiger Auffassung der Jury konnte der Entwurf des Teams Cityförster, Hannover, mit urbanegestalt, Köln, die Planungsvorgaben am besten umsetzen.

Die Jury würdigte ausdrücklich den „folgerichtigen, klaren und städtebaulich robusten Ansatz“ mit fünf Baukörpern. Diese seien richtig angeordnet und „reagieren logisch auf die ganz unterschiedlichen angrenzenden Stadtgebiete“. Positiv wird außerdem hervorgehoben, dass das Gebiet weitgehend autofrei werden soll, mit einer Quartiersgarage in gut erreichbarer Entfernung für alle, die dort leben und arbeiten.

„Mit einer sehr guten Nutzungsmischung sowie klaren und gebrauchstauglichen Freiraumstrukturen berücksichtigt das Konzept die Anforderungen an den Klimaschutz und schafft eine attraktive neue Lebensheimat für unterschiedliche Bewohnergruppen“, sagt der Juryvorsitzende Prof. Rolf Westerheide. Bei der architektonischen Gestalt wurde noch Entwicklungspotenzial gesehen.

Landmarken-Vorstand Jens Kreiterling lobt besonders die gute Zusammenarbeit in dem Prozess: „Eine so komplexe Aufgabe wie die Integration eines durchmischten Quartiers mit hohem Wohnanteil in einem eher gewerblich geprägten Kontext kann man nur gemeinsam lösen. Wir sind dankbar, dass wir mit der Ratinger Verwaltung sowie den teilnehmenden Büros ein so gutes Ergebnis erzielen konnten.“