Stadtradler peilen Rekord an
Die Aktion findet vom 19. Mai bis 8. Juni statt. Das Ziel: Das Klima in Ratingen und im Kreis verbessern. Mitmachen kann jeder.
Ratingen. Auf geht’s! Zusammen mit allen zehn Städten des Kreises Mettmann nimmt Ratingen nun bereits zum fünften Mal an der bundesweiten Aktion Stadtradeln teil. Es handelt sich um eine deutschlandweite Kampagne des Klima-Bündnisses, das weltweit größte kommunale Netzwerk zum Klimaschutz. In diesem Jahr findet die Aktion vom 19. Mai bis 8. Juni statt. Alle Bürger sind aufgefordert, kräftig in die Pedale zu treten und möglichst viele Fahrradkilometer für den Klimaschutz zurückzulegen.
Mitmachen kann jeder, die oder der in Ratingen wohnt, arbeitet, einem Verein angehört oder eine Schule besucht. Ziel der Kampagne ist es, privat und beruflich möglichst viele Kilometer mit dem Fahrrad zurückzulegen — für mehr Klimaschutz, mehr Radförderung, mehr Lebensqualität in den Kommunen und natürlich auch für den Spaß am Fahrradfahren selbst.
Die Welt ist klein? Von wegen: 40 075 Kilometer misst der Äquator. Erst danach ist jemand einmal rum, um diese Welt. Stattliche elfeinhalb Erdumkreisungen haben im Jahr 2012 Bürger des Kreises Mettmann geschafft. Beim Stadtradeln im vergangenen Jahr kamen so viele Kilometer zusammen wie nie zuvor. Und Ratingen hatte mit insgesamt 114 758 Kilometern den größten Anteil aller Städte an der Gesamtleistung des Kreises. Und diesen Rekord will man in diesem Jahr knacken.
64,9 Tonnen des klimaschädlichen Kohlendioxids (CO2) blieben der Atmosphäre dadurch erspart, dass Fahrräder die Autos ersetzten. Das sind mehr als zwei große Sattelschlepper voll, erstrampelt in nur drei Wochen. Zusammen mit den kreisangehörigen Städten Erkrath, Haan, Heiligenhaus, Hilden, Langenfeld, Monheim am Rhein, Ratingen und Velbert beteiligte sich der Kreis Mettmann zum dritten Mal an der bundesweiten Aktion Stadtradeln.
Ratingen kurbelte im vergangenen Jahr viele Extrameilen herunter — und überholte so Langenfeld (102 960 Kilometer) und Hilden (68 230 Kilometer), die damit auf den Plätzen zwei und drei landeten. Die extrem gute Platzierung hat Ratingen nahezu ausschließlich seinen Bürgern zu verdanken. Im Gegensatz zu anderen Kreis-Kommunen beteiligte sich die Ratinger Verwaltung offenbar gar nicht am Stadtradeln. Aus der Gilde der Kommunalpolitiker kamen 10,3 Kilometer aufs Gesamtkonto — das reichte immerhin für einen dritten Platz — hinter der deutlich rad-aktiveren Politiker-Kaste aus Heiligenhaus und Monheim.
Neben der Freude über das außergewöhnliche gute Abschneiden von Ratingen im Kreisvergleich geht der Blick voraus in das kommende Jahr. Wo kann Ratingen noch deutlich zulegen, um hartnäckige Verfolger abzuwehren? Da richtet sich der Blick zuerst auf den Allgemeinen Deutschen Fahrradclub, kurz ADFC, der Stadt. Er hat in diesem Jahr als Gruppe die meisten Rad-Kilometer von allen eingespielt: 19 384 Kilometer — was einer CO2-Ersparnis von 2,8 Tonnen entspricht.
Auf diesem herausragenden Erfolg sollte man sich nicht ausruhen, sondern man muss bei Motivation und Mobilisierung noch mal zulegen. Der ADFC Langenfeld folgte mit knapp 19 000 Rad-Kilometern so dicht hinter Ratingen, dass man meint, den kalten Atem im Nacken zu spüren.
Das vergleichsweise größte Nachholpotenzial in Ratingen haben die Schulen. Sie können sich ein Beispiel nehmen an der Martin-Luther-King-Gesamtschule, die mit 8342 Kilometern und 1,2 Tonnen CO2 unter allen Schulen des Kreises Mettmann mit weitem Abstand führt. Danach aber haben sich kaum weitere Lehrer und Schüler in die Liste derer eingetragen, die sich für ein besseres Klima ordentlich abstrampeln wollen.