Nur Gerüst zu sehen Kirchturm der Paul-Gerhardt-Kirche wird saniert

Tiefenbroich · Das Stahlgerüst, das den Beton des Glockenturms der Paul-Gerhardt-Kirche stützt, beginnt zu rosten. Deshalb wird der Turm derzeit saniert. Er ist deshalb nur mit Verpackung zu sehen.

Der Turm der Paul-Gerhardt-Kirche in Tiefenbroich ist eingerüstet und wird ­saniert.

Foto: Achim Blazy (abz)

Nein, Verpackungskünstler Christo hat nichts damit zu tun, dass seit einiger Zeit der Turm der Paul-Gerhardt-Kirche gut verpackt dasteht. Die Folie schützt vielmehr ein Baugerüst, auf dem eifrig gearbeitet wird. Der Turm wird saniert.

Die Kirche ist noch gar nicht so alt. Sie wurde 1956 – im selben Jahr wie St. Marien – eingeweiht. Für die Bauarbeiten eher ein Glück. „Die Kirche steht nicht unter Denkmalschutz“, so Küsterin Gudrun Klimpki. Der frei stehende Turm, der durch einen Gang mit den anderen Gebäuden der Gemeinde verbunden ist, ist das Erkennungszeichen des Gotteshauses. Er ist aus Beton. Und der hat gelitten.

Ein Stahlgerüst sollte die Tragfähigkeit gewährleisten. Doch: „Der Stahl rostet und ist inzwischen ausgeblüht“, so Gudrun Klimpki. „Deshalb muss die Außenfassade saniert werden. Eine Gefahr bestehe jedoch nicht. Der Turm steht sicher, trägt weiterhin die Glocken, und Besucher – sofern sie denn dürfen – können gefahrlos die Kirche betreten.

Nun wird der Außenputz abgeschlagen. „Vor rund zwei Monaten haben wir damit begonnen. Die Arbeiten werden sich bis ins neue Jahr ziehen“, so Klimpki. Natürlich sähe es die Gemeinde lieber, wenn die Kirche zur Weihnachtszeit in voller Pracht erstrahlen würde. Doch das ließ sich nicht ändern.

Immerhin unterliegt die Sanierung keinen besonderen Auflagen, da das Gotteshaus nicht unter Denkmalschutz steht. „Wir sind aber bemüht, besonders langlebige Materialien zu verwenden“, erläutert Klimpki.

Die Kirche erhielt übrigens erst 1976 den Namen Paul Gerhardts, des bekannten Theologen und Liederdichters aus der Barockzeit. Besonders sehenswert sind die künstlerisch wertvollen Fenster und Prinzipalstücke (Altar, Kanzel und Taufbecken) im abstrakten Stil zum Thema „Frieden“, die der Künstler Wolfhard Röhrig zwischen 1967 und 1969 schuf, und das riesige, farbenfrohe Westfenster.

Eine besondere Attraktion in der Weihnachtszeit ist die 80 Zentimeter-Figurenkrippe im orientalischen Stil, die zum Heiligen Abend in der Kirche aufgebaut wird und auch im Januar noch zu sehen ist.