Umfrage Einkaufsmöglichkeiten: „Es fehlen Klamottenläden“
Wie zufrieden sind die Ratinger mit ihren Geschäften? Die WZ fragte die Besucher der Innenstadt nach ihrer Meinung.
Ratingen. Die Sonne scheint, die Stimmung ist gut, mit Einkaufstüten und prall gefüllten Körben bepackt durchschreiten die Ratinger Samstagmittag ihre Innenstadt. Allgemeines Fazit der Befragten zu den Einkaufsmöglichkeiten vor Ort: „Wir haben hier alles, was man braucht.“ So formulierten es Sabine und Ralf Adam, 1997 durch den Job bedingt zugezogene Ratinger. Und so wie sie denken viele, wenn es um die Grundversorgung geht.
„Wir kaufen hier, weil hier der Einzelhandel noch funktioniert.“ Damit sei das Spektrum bei Lebensmitteln und „Dingen des täglichen Bedarfs perfekt abgedeckt“, beschreibt Paul Meiers seine Sicht der Dinge. Ehefrau Klara fällt auch auf Nachfrage nichts ein, was sie vermissen würde. „Na ja, Designer-Garderobe gibt es nirgendwo.“ Das bestätigt Marion Römer. „Ich kaufe hier ein, weil ich hier lebe.“ Grundsätzlich „bekomme ich ja alles, außer Abendgarderobe. Aber den Anspruch stelle ich nicht.“
Die fehlenden Boutiquen sind ein großes Thema, weniger bei den älteren Bürgern, dafür verstärkt bei jungen Leuten so wie Charlotte (25). „Allerdings ist man hier auf die Kleinigkeiten beschränkt. Für die großen Sachen fahren wir nach Düsseldorf“, beschreibt sie die nach ihrer Meinung „ganz gute Auswahl an Accessoires“. Die „große Vielfalt hochwertiger Modehäuser fehlt“, ergänzt Schwester Marie-Louise (23). Eigentlich sind beide auf der Suche nach peppigen Outfits für den Abend. „Da müssen wir wohl noch woanders gucken.“
So handhabt es auch Ferhat Yeniay. Der 22-Jährige unternimmt gerne Abstecher nach Düsseldorf, wenn es um angesagte Klamotten und moderne Medien geht.
„Für alles brauchen wir ein Auto“, zeigt sich Susanne Müller etwas gestresst. Denn „nur, wenn es schnell gehen muss und um Kleinigkeiten geht“, werden sie und Ehemann Michael vor Ort fündig. „Was gar nicht geht, sind Klamotten.“ Geht es um Textilien für ihre Teenager-Kinder, führt der Weg ins Centro. Geht es um Hosen und Schuhe für sich selbst, geht sie bevorzugt in Essen auf Einkaufstour.
„Es fehlen aber auch technische Dinge und Haushaltsgeräte“, ergänzt Ehemann Michael Müller. Dafür führt der Weg dann doch in die Nachbarstadt.
Aus den Nachbarstädten allerdings kommen die Menschen gerne nach Ratingen, um hier zu „bummeln“, „und ich habe im Spielzeugladen gerade meinen Gutschein eingelöst“, erklärt Schulkind Ronja, wie sie zu zwei neuen Büchern gekommen ist. Zusammen mit ihrem kleinen Bruder Ben, Mutter Claudia und Großmutter Julia spaziert sie durch die Stadt, das Quartett ist „sehr zufrieden“.
„Es fehlen Lebensmittelgeschäfte“, erklärt Omi Julia nach kurzem Nachdenken, was sie sich zusätzlich in der Stadt wünschen würde. „Es gibt nur einen Rewe, der Aldi liegt außerhalb. Da muss ich das Auto bewegen.“
„Eigentlich können wir uns keinen besseren Ort zum Leben vorstellen. Wir leben eher dörflich und sind doch nahe an der Großstadt Düsseldorf“, zieht Familie Adams ein Fazit für sich.