Verjüngungskur für die Traditionskneipe Talschlösschen
Das "Tal" hat mit Christian Pannes und Frederik von der Heyden zwei neue Pächter. Ab Februar wird für 200 000 Euro saniert.
Ratingen. Christian Pannes spricht mit Inbrunst und Ernsthaftigkeit. Zusammen mit seinem Partner Frederik von der Heyden ist er der neue Pächter der Ratinger Traditionskneipe „Talschlösschen“. Und wenn sie über die Gaststätte reden, wird schnell klar: Ihnen liegt das Lokal am Herzen.
Ihr Engagement kommt nicht von ungefähr: Frederik von der Heydens Eltern führten das Talschlösschen mehr als 30 Jahre. „Ich bin quasi hier aufgewachsen“, sagt er. Und auch Christian Pannes kennt die Kneipe aus eigener Erfahrung — er hat ein paar Jahre dort gearbeitet.
Pannes: „Schon 2009 hatte ich überlegt, das Talschlösschen zu übernehmen, aber es war irgendwie noch nicht der richtige Zeitpunkt. Jetzt stand die Frage wieder im Raum, und als Frederik mich anrief und fragte: Könntest Du Dir vorstellen, das mit mir zusammen zu machen?, da habe ich nur gesagt: ’Ja’.“
Den beiden steht eine Menge Arbeit bevor: „Am 1. Februar ist Schlüsselübergabe, und dann beginnen die Bauarbeiten“, sagt Pannes. Küche und Toiletten werden kernsaniert, neue Fenster müssen her, eine neues Farb- und Lichtkonzept wird verwirklicht. Durchgänge werden zugemauert, neue Durchbrüche geschaffen, alles in Zusammenarbeit mit dem Bauamt, da das Gebäude unter Denkmalsschutz steht. Die Eröffnung ist für Ende März/Anfang April geplant.
Ob dabei das Flair der Ratinger Urkneipe erhalten bleibt? Frederik von der Heyden: „Definitiv. Mir liegt sehr am Herzen, dass wir zwar modernisieren, aber dieses Gefühl, nach Hause zu kommen, erhalten. Das soll wieder zu Ratingens Wohnzimmer werden, was es einmal war.“
200 000 Euro werden dafür in die Hand genommen. Die neuen Pächter müssen diese nicht komplett alleine aufbringen: „Die Verpächterin beteiligt sich an den Investitionen“, sagt Pannes.
Die Investition soll sich nicht auf die Preise auswirken. „Natürlich müssen wir eine Anpassung vornehmen“, sagt Pannes. „Die Preise sind seit der Euroeinführung gleichgeblieben. Aber wir wollen hier keinen Schicki-micki- Laden draus machen, das Bier wird definitiv nicht mehr als 1,50 Euro kosten.“ Auch die Speisekarte wird generalüberholt: Neben Klassikern wird es monatlich wechselnde Angebote geben, die sich an einem Monatsmotto orientieren.
Pannes: „Die vielen Biersorten bleiben auf alle Fälle im Angebot, die Getränkekarte wird noch erweitert. Die Speisekarte bleibt klein, aber fein. Und es wird zum ersten Mal seit 90 Jahren im Talschlösschen ein Dessert geben.“