Weltpremiere: Gemeinde führt Pop-Oratorium „Maria“ auf
Das Stück wurde eigens für die Ratinger geschrieben.
Ratingen. „Alles war neu, spannend und ungewiss“, fasste O-Ton-Chorleiterin Cathrin Schuster-Sixt das ehrgeizige Projekt zusammen. Mit „Maria“ ging am Wochenende in der Friedenskirche nicht nur ein Klassik-Pop-Oratorium, also für Kirchenmusik etwas Ungewöhnliches und Modernes, über die Bühne. Diese Uraufführung war auch eine Auftragskomposition. Thomas Gabriel, Komponist aus Seligenstadt, der auch für Päpste und Kardinäle schreibt, und Eugen Eckert, Pfarrer und Texter aus Frankfurt, verfassten das zeitgenössische Werk.
„Mit dem Stück will ich Maria vom Sockel holen, um ihre wahre Größe zu zeigen“, brachte es Komponist Gabriel, der die Aufführungen selbst dirigierte, auf den Punkt. Und diese Idee, ausgeführt von guten Solisten wie Julia Rath in der Titelrolle oder Maria Nunez Espallargas als Elisabeth, aber auch hörenswerten Chorstimmen wie Petra Lürbke (Alt), Tenor Eckhard Lehmann und Christoph Sautré (Bass), fanden großen Anklang.
Beide Aufführungen waren ausverkauft, für Instrumentalisten und Sänger gab es tosenden Beifall. „Mir hat das echt gefallen, dass es zeitgemäße Formulierungen waren“, lobte Melanie Lenig. Die 48-Jährige „mag Kirchenmusik, aber oft sind die Formulierungen irgendwie unpassend.“ „Ich war sehr neugierig. Ein Pop-Oratorium hört man nicht jeden Tag“, sagte Peter Schink.
In sechs Bildern brachte diese moderne Musikfassung dem Zuhörer die Lebensgeschichte Marias nahe. Das Spannende dabei war die Perspektive, wie Inge Schulte sagte. „Da war ja viel von Zweifeln und Enttäuschungen die Rede.“ „Und zu allem gehörte damals wie heute Klatsch und Tratsch“, schlug Melanie Lenig für sich den Bogen aus der Erzählung des Evangelisten Lukas ins Hier und Jetzt. von