Ratingen Wie Architekten die Quartiere planen

Ratingen. · Wie kann Wohnen in Zukunft aussehen? Die Bergische Kooperation hat an einem Wettbewerb teilgenommen.

Die ehemalige Maschinenfabrik in Ratingen-Ost.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Das Thema gewinnt zunehmend an Bedeutung. Wohnen und Mobilität sind zwei große Schwerpunkte der Zukunft – auch mit Blick auf den Klimaschutz. Wie können moderne Quartiere aussehen? Wie kann man Wohnen und Arbeiten miteinander verbinden und dabei umweltbewusst handeln? Diese Fragen standen jetzt im Zentrum des europäischen Architektur- und Städtebauwettbewerbs Europan mit dem Thema „Produktive Städte“. Die Städte Hilden, Ratingen, Solingen und Wülfrath beteiligten sich als sogenannte Bergische Kooperation und brachten damit eine gemeinsame Aufgabe in den Wettbewerb ein.

Zwei Beiträge waren bei
dem Wettbewerb erfolgreich

Hintergrund: Es sollte ein strategisches Konzept entwickelt werden, das gemeinsame Qualitäten und Handlungsansätze für den gesamten Kooperationsraum aufzeigt, aus dem sich zugleich aber konkrete Lösungsansätze für sehr unterschiedliche Standorte ableiten lassen – in Hilden das gründerzeitlich geprägte Bahnhofsviertel, in Ratingen ein Wohn- und Gewerbegebiet zwischen West- und Kernstadt, in Solingen-Wald mit dem ehemaligen Grossmann-Gelände eine zentral gelegene Industriebrache und in Wülfrath-Düssel ein neuer Siedlungsbereich auf der grünen Wiese.

Gleich zwei Beiträge, die sich mit dieser Aufgabe auseinandersetzten, waren im Wettbewerb erfolgreich. Sie wurden mit zwei von insgesamt drei Preisen ausgezeichnet, die die Europan-Jury in Berlin vergab. Insgesamt waren 23 Projekte für deutsche Standorte eingereicht worden.

„Der Europan-Wettbewerb hat interessante Impulse gegeben“, sagte Frank Boberg, Abteilungsleiter Stadtplanung in Ratingen. „Die behutsame Entwicklung des bislang relativ ungeordneten Quartiers in der Nähe des künftigen Haltepunkts West an den Gleisen der Westbahn ist eine langfristige und anspruchsvolle Aufgabe, der wir uns nun verstärkt widmen wollen.“

Im nächsten Schritt soll es einen Workshop mit den Preisträgern und den Städten der Bergischen Kooperation geben. Dabei sollen die Wettbewerbs-Entwürfe im Detail besprochen und mögliche Verabredungen zur weiteren Entwicklung getroffen werden. Europan ist nach Angaben der Stadt Ratingen der europaweit größte Wettbewerb für junge Architekten und Stadtplaner. Sie werden aufgerufen, innovative Ideen und strategische Lösungen für die künftige Entwicklung der Städte und ihre Vorstellungen zur Zukunft des Wohnens aufzuzeigen. In 15 Verfahren über 30 Jahre hinweg haben sich bereits weit über 300 Städte und mehrere Tausend Teams beteiligt.

Die Reaktivierung der Weststrecke wird von verschiedenen Seiten aus in den Blick genommen. Wie bereits berichtet, hat es eine Machbarkeitsstudie gegeben. Kernaussage: Das Projekt ist wirtschaftlich und ökologisch sinnvoll. Neben der Mobilität spielt das Wohnen in der Nähe der Strecke eine große Rolle. Jochen Kral, der Technische Beigeordnete, hat betont, dass die Stadt in diesem Bereich noch sehr viel Potenzial hat. Ein großer Aufgabenbereich für den Stadtplaner, der sich aber auch um viele andere Themen kümmern muss. Beispiele: Wallhöfe, Verkehr in Ost und Neugestaltung des Areals am Blauen
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