Wohnungsmarkt - Geldanlage mit guter Aussicht
Die Genossenschaft stärkt das Eigenkapital und schüttet vier Prozent Dividende aus.
Ratingen. Die Wohnungsgenossenschaft Ratingen (Wogera) ist kerngesund und bleibt auf Erfolgskurs: Mit 2020 Wohnungen und 4192 Mitgliedern gilt die Wogera als Schwergewicht auf dem heimischen Wohnungsmarkt.
Auf der Vertreterversammlung, die am 26. Juni in der Dumeklemmerhalle stattfindet (19 Uhr), wird Vorstand Volkmar Schnutenhaus nicht nur die Kennzahlen der Genossenschaft präsentieren, sondern auch den Kerngedanken des lokal verwurzelten Unternehmens betonen:
Die stetige Verbesserung der Wohn- und Lebensqualität für ältere Menschen, aber auch für junge Mitglieder und Familien, sei wesentlicher Bestandteil des Engagements der Wohnungsgenossenschaft.
Unternehmerische Entscheidungen würden dabei nicht vom Finanzmarkt getrieben und durch reine Renditevorgaben bestimmt. Zudem stehen Maßnahmen zum Klimaschutz durch energetische Sanierungsmaßnahmen ganz oben auf der Prioritätenliste.
Das Vermietungsgeschäft der Genossenschaft verlief 2011 weiterhin zufriedenstellend: Sämtliche freiwerdenden Wohnungen konnten zügig weitervermietet werden. Die Fluktuationsquote im Wohnungsbestand betrug lediglich 6,7 Prozent.
Und die vermietungsbedingte Leerstandsquote belief sich auf sensationell niedrige 0,16 Prozent des Wohnungsbestandes — für Schnutenhaus auch ein Beleg dafür, dass die Wogera „attraktiven Wohnraum zu angemessenen Preisen bereitstellt“.
Im vergangenen Jahr investierte das Unternehmen 5,3 Millionen Euro für Instandhaltung und Modernisierung seiner Wohnungen. Darunter fielen vor allem Balkonerneuerung und -ausbau sowie Vollwärmedämmung, Komplettmodernisierungen und Zusammenlegungen von Kleinwohnungen. Die energetischen Sanierungen will die Wogera weiter vorantreiben.
Im Geschäftsjahr 2011 wurde ein Jahresüberschuss von rund 1,1 Millionen Euro erwirtschaftet, der sich im Vergleich zum Vorjahr aufgrund des ausgeweiteten Investitionsvolumens um 82 000 Euro verringerte. Das gute Jahresergebnis erlaube wiederum eine Stärkung des Eigenkapitals der Genossenschaft sowie die Ausschüttung einer vierprozentigen Dividende an die Genossenschaftsmitglieder, schreibt Schnutenhaus in der Bilanz.
Wie wird man Mitglied? Schnutenhaus: „Ein formloser Antrag genügt.“ Neben 20 Euro „Eintrittsgeld“ müssen sieben „Pflichtanteile“ à 100 Euro eingezahlt werden, die mit vier Prozent verzinst werden.
Solch eine lukrative Anlage bietet momentan keine Bank, weshalb der Vorstand auch ein Limit gesetzt hat: Mehr als 50 Anteile (5000 Euro) sind nicht zulässig. „Wir wollen nicht Kapitalanleger locken, deren Dividende wir über die Mieten finanzieren.“
Besonders attraktiv ist die Wohnungsgenossenschaft wegen ihrer günstigen Mieten. Mit einem durchschnittlichen Quadratmeterpreis von 5,03 Euro liege man deutlich unter dem im Grundstücksmarktbericht ermittelten Durchschnittspreis von 7,50 Euro. An der Fester Straße gibt’s momentan 96 Quadratmeter für 630 Euro warm. Die Wartezeit auf eine Wohnung kann wenige Monate, aber auch ein paar Jahre betragen.