Handball Ratingen steht vor riesigem Torwartproblem
Ratingen/Langenfeld. · Der Handball-Regionalligist spielt gegen den Abstiegskandidaten HSG Siebengebirge.
Sonntagmittag, so gegen 12.30 Uhr, da könnte er ausgeträumt sein, der Aufstiegstraum der SG Ratingen. Dann nämlich dürfte das Spiel des Tabellenführers MTV Dinslaken gegen die Zweitvertretung von TuSEM Essen beendet sein. Und gewinnen die Dinslakener, ist der Aufstiegskampf entschieden. Mit ein bisschen Pech dürfte die SGR allerdings schon früher trauern. Denn bei einem eigenen Punktverlust am Samstag (18 Uhr) gegen die HSG Siebengebirge wäre der Traum von der Dritten Liga ebenfalls geplatzt.
Dabei sollte die Aufgabe, den im Abstiegskampf befindlichen Tabellenzehnten (nur ein Punkt Vorsprung vor einem Abstiegsplatz) zu schlagen, machbar sein Gäbe es da nicht zwei Unwägbarkeiten: Die erste ist die Tatsache, dass Siebengebirge endlich mal wieder komplett antreten kann. „Ich weiß gar nicht, warum die da so unten drinstehen“, sagt Löwen-Trainer Marcel Müller. „Das ist eine gute Mannschaft, die in der vergangenen Saison ganz oben mitgespielt hat. Aber die hatten sehr viele Verletzte – sind die mal komplett, sind sie schwer zu schlagen.“ Wie schwer, davon kann Dinslaken berichten. Der Tabellenführer nämlich gewann das Duell gegen die HSG zuletzt, wie so oft in dieser Saison, mit nur einem Treffer Unterschied.
Die zweite Unwägbarkeit: Müller und Spielertrainer Ace Jonovski haben keine Ahnung, wer am Samstag das Tor hüten soll – und kann. Petre Angelov hat Rückenprobleme. Jascha Schmidt, der mit Angelov ein Gespann bilden sollte, fällt aufgrund einer Verletzung bis Saisonende aus. Benny Karmaat, Torhüter der Reserve, ist umgeknickt – erste Diagnose: Bänderriss. Und Leo Loose, der in Krefeld den Sieg bei den Adlern Königshof festhielt, befindet sich noch im Urlaub. Bleibt noch Alex Schmitz, der aber nicht mit der „Ersten“ trainiert hat.
„Das könnte tatsächlich ein Problem geben“, sagt Müller. Er hofft noch auf eine kurzfristige Wunderheilung bei Angelov oder Karmaat. „Sonst müssen wir gucken, was wir machen. Das Spiel in Königshof war ja dadurch auch enger als nötig, erst Leo Loose hat in der Schlussphase alles gehalten.“ asch
SG Langenfeld ist zu Gast beim Tabellenzwölften TuS Volmetal
Auf der einen Seite geht es vielleicht um nichts mehr für den Drittligisten SG Langenfeld. Schließlich steht seit einiger Zeit fest, dass die Mannschaft von Trainer Markus Becker direkt wieder absteigen und zurück in die Regionalliga muss. Das ist aber nur die halbe Wahrheit. Erstens hat die SGL wenigstens theoretisch die Chance, auf der Zielgeraden den unbeliebten letzten Tabellenplatz abzugeben. Und zweitens bekommt es Langenfeld in seinen beiden vorerst letzten Drittliga-Spielen mit Gegnern zu tun, für die es noch um etwas geht. Am Samstag (19.45 Uhr) tritt die SGL beim Zwölften TuS Volmetal an und zum Abschluss am 4. Mai gegen den Drittletzten SG VTB/Altjührden. SGL-Coach Becker sagt: „Für viele mag es egal sein, wie die Ergebnisse sind. Für mich persönlich ist es aber unheimlich wichtig, wie wir auftreten. Mein sportlicher Ehrgeiz fordert das bis zur letzte Sekunde.“
Volmetal verfügt wie das Team Handball Lippe II über 17:39 Zähler und liegt trotz des klar schlechteren Torverhältnisses über den bei Punktgleichheit entscheidenden direkten Vergleich besser. Das aber hilft im Kampf gegen den Abstieg nur bedingt, weil Altjührden ebenfalls zu berücksichtigen ist. Dessen Konto weist zurzeit nur 13:43 Zähler auf – was Volmetal trotzdem leicht beunruhigt. Sollte das Team aus Friesland seine beiden letzten Spiele gewinnen und der TuS zugleich zweimal verlieren, wäre plötzlich Altjührden auf Rang 13 vorgedrungen und über den direkten Vergleich mit Volmetal durch. mid