Hockey Corona lässt Aufstiegstraum des MTHC zerplatzen

Mettmann. · Ein Spieltag der Hallenrunde hat den Mettmanner Hockey-Herren gefehlt, um den möglichen Aufstieg perfekt zu machen. Der Westdeutsche Hockey-Verband beendete die Saison jedoch vorzeitig.

 Sven Goetzke (r.) bestritt mit dem MTHC zuletzt – ohne es zu wissen – ein vorzeitiges Finale gegen den Richrather SV.

Sven Goetzke (r.) bestritt mit dem MTHC zuletzt – ohne es zu wissen – ein vorzeitiges Finale gegen den Richrather SV.

Foto: Blazy, Achim (abz)

Wolfgang Weiß, Abteilungsleiter des Mettmanner THC, steht voll und ganz hinter der Entscheidung des Präsidiums des Westdeutschen Hockey-Verbandes, den Spielbetrieb aufgrund der akuten Ausbreitung des Coronavirus’ sofort einzustellen und die Hallensaison mit Wirkung des vergangenen Wochenendes für beendet zu erklären. „Aus sportlicher Sicht ist es aber für unsere Erste Herrenmannschaft eine fast tragisch zu nennende Entscheidung“, sagt Weiß. „Doch nicht nur für das in der Zweite Verbandsliga spielende und kurz vor dem Aufstieg stehende Herren-Team, sondern auch für fünf Jugendmannschaften des MTHC war es eine bittere Entscheidung“, betont der Hockey-Chef. „Diese fünf Jugend-Teams standen in der Finalrunde um die Westdeutsche Hallen-Meisterschaft“, erläutert Wolfgang Weiß.

Dabei war am Wochenende für die erste Herrenmannschaft der finale Höhepunkt einer spannenden Hallensaison angesagt. Der Kampf um die Meisterschaft und den damit verbundenen Aufstieg in die Erste Verbandsliga zwischen den beiden punkt- und torgleichen Kontrahenten Mettmanner THC und der Drittvertretung des Deutscher Sportklub Düsseldorf stand vor der Entscheidung. Der Mettmanner THC hatte beim Schlusslicht ETG Wuppertal anzutreten und der DSD wollte ein Heimspiel gegen den Drittletzten Rot-Weiß Velbert II austragen. Von beiden Favoriten wurde jeweils ein klarer Sieg erwartet – die Brisanz lag aber in der jeweiligen Höhe. Das Mettmanner Team um Spielertrainer David Fritschi wäre Meister geworden, wenn es einen Treffer mehr als die Düsseldorfer erzielt hätte.

Das sportliche Finale nahm jedoch ein abruptes Ende. „Die vorzeitige Beendigung des Spielbetriebes ließ leider eine sportliche Entscheidung auf dem Hallenparkett nicht mehr zu“, sagt Weiß. „Der Verband lässt das Tabellenbild vom vorletzten Spieltag gelten, so dass der DSD, der bei gleicher Tordifferenz aufgrund der mehr erzielten Tore an der Tabellenspitze stand, Meister wurde“, führt der ­Hockey-Chef des MTHC aus.

Nach dem hauchdünn verpassten Aufstieg war die Stimmung im Mettmanner Lager recht betrübt. „Wir hätten meiner Meinung nach den Aufstieg im letzten Spiel realisiert. Leider ist es anders gekommen – der Lohn für eine gute Saison bleibt uns verwehrt“, bilanziert Spielertrainer David Fritschi und ergänzte: „Dennoch bin ich mit der Leistung in der Hallensaison sehr zufrieden, da meine Jungs alles gegeben haben.“ Auch Co-Trainer Frank Loges zieht ein insgesamt zufrieden­stellendes Fazit: „Ich hätte unserer Mannschaft die Rückkehr in die Erste Verbandsliga sehr gegönnt. Für die Entscheidung des Hockey-Verbandes habe ich aber vollstes Verständnis, auch wenn dadurch der Aufstieg am Grünen Tisch entschieden wurde.“ Frank Loges hatte aber einen Trost für seine Spieler parat und stellte fest: „Wir dürfen uns nun Meister der Herzen nennen.“

Auch bei den Spielern und Verantwortlichen im Jugendbereich machte sich Enttäuschung breit, berichtet Wolfgang Weiß. Dies ist nachvollziehbar, denn die männliche Jungend B, die Knaben A, die Knaben B sowie die weibliche Jugend A und die Mädchen A qualifizierten sich für die Finalspiele um die Westdeutsche Meisterschaft. Hier unterstrich der Mettmanner THC erneut eindrucksvoll, welch gute Jugendarbeit der Klub leistet. „Trainerstab und Eltern waren schon intensiv mit den Vorbereitungen für einen erfolgreichen Saisonabschluss beschäftigt“, berichtet Wolfgang Weiß.