Handball Torhüterin hält den Wülfrather Sieg fest

Wülfrath/Haan · Lisa Klanz war die Garantin für den Erfolg des Regionalliga-Spitzenreiters im Duell mit Bonn. Ihr Team gab eine zwischenzeitliche 14:7-Führung aus der Hand. Die Haaner Adler verloren gegen Fortuna Köln.

Die Wülfrather Torfrau Lisa Klanz zeigte beim TSV Bonn eine exzellente Leistung.

Foto: Blazy, Achim (abz)

. Schon im Regionalliga-Hinspiel erwies sich das Team des TSV Bonn als harte Nuss für die Handballerinnen des TB Wülfrath. „Das ist eine Top-Truppe“, bekannte Michael Cisik. Der Wülfrather Trainer bereitete seine Mannschaft intensiv auf das Spitzenduell vor. „Wir wollten hohes Tempo gehen und eine starke Abwehr stellen“, verriet er. Weil die Bonnerinnen in der Defensive ebenfalls gut standen, fielen jedoch wenig Tore. Unter dem Strich setzten sich die Kalkstädterinnen mit 17:16 (11:17) durch.

Ein Siebenmeter brachte dem gastgebenden Tabellendritten die 1:0-Führung durch Maja Klingenberg, fünf Minuten waren da bereits gespielt. Wenig später glich Jule Kürten zum 1:1 aus, dann warf Loreen Jakobeit den TBW mit 2:1 (8.) in Front. Jakobeit sorgte auch für den ersten Zwei-Tore-Vorsprung (4:2) in der Begegnung, doch erst nach dem 4:4 (13.) setzten sich die Wülfratherinnen erstmals deutlich ab. Vier Treffer in Folge brachten die 8:4-Führung (22.).

Zur Pause lag der Spitzenreiter mit 11:7 vorne, baute das Polster gleich nach dem Wiederanpfiff auf 14:7 aus. Es war die beste Phase der TBW-Handballerinnen. TSV-Coach Jochen Scheler nahm eine Auszeit, um den Wülfrather Spielfluss zu unterbinden. Mit Erfolg, denn durch einen 3:0-Lauf verkürzten die Gastgeberinnen auf 10:14. Der Treffer von Paula Stausberg, die für den TBW wieder auf 15:10 (42.) erhöhte, war nur ein kurzes Intermezzo. „Bei uns riss der Faden, wir haben nichts mehr auf die Reihe bekommen. Der Mannschaft gingen Selbstbewusstsein und Biss verloren“, analysierte Cisik.

Die Quittung folgte auf dem Fuß: Der TSV verkürzte auf 13:15 (50.) und witterte wieder Morgenluft. „Es ärgert mich ungemein, dass sich unser Team 15 Minuten lang von den Bonnerinnen verrückt machen lässt – das fand ich vollkommen überflüssig“, machte der TBW-Trainer aus seiner Gesfühlslage keinen Hehl. In den letzten zehn Minuten entwickelte sich eine offene Begegnung. Als Claudia Diers trotz Unterzahl ihre Farben auf 15:16 (57.) heranbrachte und zugleich Loreen Jakobeit mit einer Zeitstrafe vom Feld musste, hatte Michael Cisik Redebedarf. Zweimal sah sich Lisa Klanz freistehenden Bonnerinnen gegenüber, beide Male hielt die TBW-Torhüterin mit tollen Parden die knappe Führung fest. 64 Sekunden vor dem Ende erhöhte Simone Fränken auf 17:15. Es entwickelte sich ein Herzschlagfinale, denn 29 Sekunden vor dem Abpfiff verkürzte Maja Klingenberg, mit acht Toren beste TSV-Werferin, per Siebenmeter auf 16:17. Die Gastgeberinnen versuchten, mit einer offenen Manndeckung zumindest einen Punkt zu ergattern. Mit dem letzten freien Wurf scheiterten die Wülfratherinnen an der TSV-Keeperin, die letzten fünf Sekunden reichten Bonn aber nicht mehr zu einem geordneten Angriff.

„Wir haben vorne gute Chancen leichtfertig vergeben, etwas kopflos agiert und nicht mehr das gemacht, was wir uns vorgenommen hatten“, kritisierte TBW-Coach Cisik und erwartet Besserung: „Wir sind Tabellenführer und müssen das in jeder Minute zeigen. Wir sind nach wie vor auf einer Mission und können uns nur selbst schlagen.“ Zugleich konstatierte Cisik: „Zwei Punkte sind zwei Punkte – wie man die bekommt, ist letztlich egal.“ bs

Die HSG Adler Haan gerät in
immer größere Abstiegsnöte

Das war eine Riesenenttäuschung für die Handballerinnen der HSG Adler Haan. „Bei Fortuna Köln hatten wir uns nach der guten Vorstellung beim Spitzenreiter TB Wülfrath einiges ausgerechnet. Leider ist es uns nicht gelungen, die für den Klassenerhalt so wichtigen Punkte zu holen“, ärgerte sich André Wernicke, dass seine Mannschaft nach der 29:34 (16:17)-Niederlage in der Domstadt in immer größere Abstiegsnöte gerät. Dabei sah es lange Zeit so aus, als sei für die Gäste etwas drin. „Die Fortuna führte zumeist knapp, doch uns gelang oft der Ausgleich oder wir lagen auch mal vorn“, berichtete der Haaner Coach. „Vor allem im ersten Durchgang war es ein Duell auf Augenhöhe.“

Nach dem 1:0 für die Gastgeber führten die Adler nach drei Treffern in Folge mit 3:1. Über ein 4:4 und 8:8 (13.) stellte Köln auf 13:13 und ging mit 17:15 in Führung, ehe fast mit dem Pausenpfiff der Anschlusstreffer für die Gäste fiel. Auch nach dem Seitenwechsel führten die Kölnerinnen oft knapp, bevor sie auf 25:22 (44.) davonzogen. Nach Treffern von Irina Bob und der mit zehn Toren überragenden Leonie Fagin kam die HSG zum 27:27-Ausgleich (50.). „Wie schon in einigen Begegnungen zuvor verloren wir in der Schlussphase etwas den Faden und agierten viel zu hektisch. Das nutzte Fortuna, um die Führung auf 31:27 auszubauen“, sagte Wernicke. Der Trainer nahm eine Auszeit, um seine Mannschaft taktisch noch einmal neu auszurichten, letztlich blieb ihm nur die Feststellung: „Köln agierte in den letzten Minuten clever und siegte aufgrund unserer schwachen Schlussphase nicht unverdient mit 34:29.“ K.M.