Handball Regionalligist SG Langenfeld trifft auf das Schlusslicht Rheinwacht Dinslaken

Langenfeld/Ratingen. · Die Handballer stehen in Meisterschaft und Pokalwettbewerb vor entscheidenden Wochen. Die SG Ratingen empfängt den Tabellenführer TuS Opladen.

 SGL-Trainer Markus Becker lässt sich von der aktuellen Siegesserie nicht blenden. Vom Aufstieg will er nichts wissen.

SGL-Trainer Markus Becker lässt sich von der aktuellen Siegesserie nicht blenden. Vom Aufstieg will er nichts wissen.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die unfreiwillige Pause wegen des Corona-Virus’ kam Markus Becker ganz gelegen. Ein paar „Wehwehchen“ hätten seine Regionalliga-Handballer der SG Langenfeld (SGL) am vergangenen spielfreien Wochenende auskurieren können. „Wir haben mit Abstand die meisten Spiele der Liga in den Knochen, von daher tat es gut, mal etwas Pause zu haben“, sagt der Trainer der formstarken Grün-Weißen. Nun, mit dem Heimspiel gegen das Schlusslicht MTV Rheinwacht Dinslaken am Samstag (Anwurf 18 Uhr in der Halle des Konrad-Adenauer-Gymnasiums), nimmt der Tabellenzweite wieder Fahrt auf. Es folgen die entscheidenden Wochen der Saison.

Und das in zweierlei Hinsicht. Im DHB-Amateurpokal steht am 4. April in Hamburg das Halbfinale gegen die MSG HF Illtal an, ein mögliches Finale würde einen Tag später im Vorfeld des DHB-Pokalfinales in der Barclaycard-Arena stattfinden. In der Liga mischt das Becker-Team nach seiner Serie von sechs Siegen in Folge munter in der Spitze mit. Noch ist der TuS Opladen (29:7 Punkte) acht Zähler von der SGL (21:13) entfernt. Das könnte sich aber ändern.

Zum einen hat die SGL aufgrund der durch die Ausbreitung des Corona-Virus’ abgesagten Partie am vergangenen Wochenende gegen den HC Weiden noch ein Spiel in der Hinterhand (Nachholtermin offen). Zum anderen folgt am Samstag, 14. März (19.15 Uhr) das direkte Duell in Opladen. Greift der Absteiger also nicht nur nach dem Pokal, sondern auch noch nach der Meisterschaft? Becker bremst: „Das Thema war mal ganz kurz da, aber wir haben es im Keim wieder erstickt“, sagt der Coach. Ohnehin – aufsteigen möchte in Langenfeld niemand. „Wir werden nicht für die Dritte Liga melden“, sagt der Sportliche Leiter Dennis Werkmeister. „Wir wollen keine Fahrstuhlmannschaft sein. Langfristig ist der Sprung zurück in die Dritte Liga sicher ein Ziel. Dafür bauen wir aber gerade erst die Basis.“

Nach diesem Maßstab bastelt Werkmeister derzeit auch am Kader des neuen Trainers Lars Brümmer, der Becker im Sommer ablösen wird. Und Becker selbst ist bemüht, ablenkende Gedankenspiele von der Mannschaft fernzuhalten. Der Coach fokussiert sich auf den Saisonendspurt, auch er persönlich will einen versöhnlichen Abschied. „Das Ziel bleibt, einen Platz zwischen zwei und sechs zu erreichen“, sagt der Coach zu seinen Ligaplänen. Aufgrund des Pokals schlagen aber „zwei Herzen“ in seiner Brust.

Eine Pleite im Heimspiel gegen Dinslaken käme einer ziemlichen Überraschung gleich. Der Tabellenletzte schlug zuletzt zwar unter anderem den TV Aldekerk, weist in Summe aber einige Schwächen auf, welche die SGL ausnutzen will.

SGR will Spitzenreiter Opladen gern ein Beinchen stellen

Sportlich geht es für die SG Ratingen in dieser Saison um nicht mehr viel, dem Tabellenführer TuS 82 Opladen will der Regionalligist am Samstag (18 Uhr) im Heimspiel aber dennoch ein Bein stellen. Nicht dabei mitwirken kann Lukas Plaumann, der beruflich verhindert ist. Und da der Rückraumspieler nach seinem Studium nun öfter zeitliche Probleme mit dem Handball hat, trennen sich die Wege nach dieser Saison. „Er hat uns vor zwei Monaten gesagt, dass es zeitlich nicht mehr mit dem Aufwand bei uns klappen wird“, sagt Bastian Schlierkamp.

Der Geschäftsführer der SG hat aber auch schon einen Nachfolger gefunden: In Simon Ciupinski holen die Ratinger nach Abwehrchef Damian Janus bereits den zweiten Spieler vom Zweitliga-Schlusslicht HSG Krefeld. Dabei ist die Begründung für den Schritt in die Vierte Liga beim Spielmacher dieselbe wie bei Plaumann: Der Aufwand ist zu hoch. So tauscht Ciupinski eine Woche mit fünf Trainingseinheiten gegen eine mit vier – so kann der 30-Jährige den Handball und seinen Job in Krefeld weiter unter einen Hut bringen. In Ratingen hat er einen Zwei-Jahres-Vertrag bis Ende Juni 2022 unterschrieben. „Simon bringt als klassischer Spielgestalter genau das mit, was wir brauchen. Er ist erfahren, zweikampfstark, kommt über sein Tempo und die Schnelligkeit und ist mit seinem Gesamtpaket aus Abwehr und Angriff für uns eine riesige Verstärkung“, sagt Schlierkamp.

Nach Janus und Linkshänder Nedim Hadzic ist Ciupinski der dritte bestätigte Transfer der SG für die kommende Saison, in der die Ratinger wieder den Aufstieg in die Dritte Liga anpeilen werden. Auf den serbischen Zugang, der schon vor einem Jahr bei der SG unterschrieben hat, müssen die Ratinger weiterhin warten, weil dem Spieler, für den und dessen Frau schon Jobs gesichert sind, weiterhin noch kein Visum erteilt wurde.