Der Zusammenführung ging laut Zoo eine längere Vorbereitungs- und Beobachtungsphase voraus, da nicht jedes Tiger-Paar auch harmoniert. Verstehen Tiger sich nicht gut miteinander, kann es zu aggressiven Auseinandersetzungen kommen, die auch mit dem Tod eines Tieres enden können.

Nach ihrer Ankunft in Wuppertal erkundeten beide Tiger deshalb zunächst getrennt voneinander alle Innen- und Außenbereiche der Anlage, bevor sie im vergangenen Jahr dann erstmals am sogenannten Schmusegitter miteinander Kontakt aufnehmen konnten. Kasimir zeigte sich hier zunächst wenig interessiert an seiner Partnerin. Mit der Zeit wurden jedoch zunehmend positive Kontakte am Gitter beobachtet.

Tiger sind in der Regel Einzelgänger und treffen meist nur zur Paarung aufeinander. Daher wurden die beiden Großkatzen erst dann zusammengeführt, als Tullia deutliche Anzeichen von Rolligkeit zeigte und somit paarungsbereit war. In dieser Zeit rief sie ausdauernd nach Kasimir, der ihr auch stets antwortete. Manch Zoobesucher konnte die Rufe im Tigertal hören.

Schließlich wurde der Schieber zwischen beiden Innenanlagen geöffnet und die beiden Tiger trafen erstmals direkt aufeinander. Für etwa eine Woche wurden sie zweimal am Tag für ein bis zwei Stunden unter Aufsicht zusammengelassen. Kasimir und Tullia zeigten sich aneinander interessiert und es kam bereits zu ersten Deckversuchen. Nachdem Tullia allerdings keine Anzeichen mehr von Rolligkeit zeigte, kam es zu Auseinandersetzungen, sodass die Tiger vorerst wieder getrennt wurden. Es ist geplant, die Tiger in der nächsten Rolligkeitsphase erneut zusammenzuführen.

Es bleibe zu hoffen, dass auch die kommenden Treffen gut verlaufen und sich der Grüne Zoo Wuppertal in naher Zukunft über Tiger-Nachwuchs freuen dürfe, heißt es weiter. So kann der Grüne Zoo zum Erhalt der in ihrem natürlichen Lebensraum stark gefährdeten Amurtiger beitragen.