Handball Thomas Bahn führt die SG Ratingen in Dinslaken zum Erfolg
Ratingen/Langenfeld. · Der Abwehrchef des Handball-Regionalligisten zog in Defensive und Offensive die Fäden. Die Partie der SG Langenfeld wurde abgesagt.
Es geht auch ohne den besten Torschützen: Die SG Ratingen hat beim MTV Rheinwacht Dinslaken auch ohne Alexander Oelze souverän gewonnen, 33:25 (16:13) endete die Partie beim Schlusslicht der Handball-Regionalliga. Damit feierten die Ratinger nach drei Niederlagen in Serie wieder einen Sieg, der die zarten Sorgen, plötzlich noch etwas mit dem Abstiegskampf zu tun zu bekommen, beseitigt haben dürfte.
Auch ohne Oelze lief es im Angriff der SG rund. In Dinslaken übernahm vor allem Thomas Bahn die Gestaltung der Offensive, und da der 29-Jährige zugleich Abwehrchef ist, war er der auffälligste Akteur auf dem Feld. Fünf Tore, einige Anspiele an den Kreis, Ballgewinne und Blocks – das war eine starke Leistung. „Wir haben es heute über das Kollektiv gelöst“, fand der Blondschopf, der nur von Filip Lazarov als bester Torschütze übertroffen wurde. Torwart Nils Thorben Schmidt sorgte für den Knackpunkt der Partie, als er in den letzten zwei Minuten der ersten Halbzeit vier Paraden in Folge zeigte – unter anderem bei einem Gegenstoß und gegen den freien Kreisläufer Dennis Backhaus –, wodurch die SG dank der Treffer von Sam Schäfer, Bahn und Etienne Mensger von 13:13 auf 16:13 zur Pause davonziehen konnte. Spannend wurde es danach nicht mehr wirklich.
Ace Jonovski war zufrieden, vor allem mit den nur 25 Gegentoren. „Im letzten Spiel haben wir zu Hause gegen Weiden noch zehn Treffer mehr kassiert“, erinnerte der Trainer an die 34:35-Niederlage vor der Karnevalspause. „Jetzt stand die Abwehr besser und damit auch der Torwart, zumindest nach den ersten 15 Minuten, mit denen ich nicht ganz zufrieden war.“ Mit dem Spiel insgesamt war er es aber und lobte dann auch folgerichtig nahezu jeden Spieler, auch wenn Bahn herausgestochen hatte: „Thomas hat das super gemacht“, sagte Jonovski. „Dadurch konnte ich unseren besten Torschützen raus lassen. Wenn er gemusst hätte, hätte er gespielt, aber so war es eine Chance für Thomas, und er hat in Abwehr und Angriff einen sehr guten Job gemacht.“ ame
Die Angst vor dem Corona-Virus geht auch unter Handballern um
Nach der Absage des Heimspiels gegen den HC Weiden hatte Langenfelds Trainer Markus Becker gemischte Gefühle. Aus reiner Vorsicht wurden am Wochenende alle Spiele von Mannschaften aus dem Gebiet Heinsberg und Aachen abgesagt – die Angst vor dem Corona-Virus geht nun auch unter den Amateurhandballern um. „Ich war schon überrascht“, sagte Becker, nachdem die Partie zwischen den Regionalligisten SG Langenfeld und Weiden abgesagt worden war. Gerne wären Becker und seine Mannschaft in Rhythmus geblieben, zuletzt acht Siege in Folge inklusiv Pokal machen die SGL zur Mannschaft der Stunde.
Dabei hat die Unterbrechung im Spielplan auch positive Seiten. Bereits zum Ende des vergangenen Jahres machte sich die doppelte Belastung durch Liga und Pokalwettbewerbe bemerkbar. Auch in diesem Jahr spielte die Mannschaft bereits zweimal unter der Woche, zudem fiel die Karnevalspause durch das Pokalviertelfinale gegen die TuS Derschlag flach. „Das ersetzt uns jetzt das Karnevalswochenende“, sagt Becker. „Wir haben jetzt mal ein bisschen Zeit zum Regenerieren.“ Die ist auch durchaus nötig, denn Leistungsträger wie die Rückraum-Asse Ole Völker (Knieprobleme), André Boelken (Wade) und Felix Korbmacher (nach seiner Schulterverletzung) kämpften sich trotz kleinerer Beschwerden durch die Wochen. Regisseur André Moser trainierte nach seiner Viruserkrankung in der vergangenen Woche zum ersten Mal wieder komplett.
Nach der Absage müssen die Klubs nun einen Nachholtermin finden. Der wird unter der Woche liegen, denn in den Osterferien ist Langenfeld schon am 4. April und bei einem Sieg im Halbfinale auch am 5. April beim Amateurpokalfinale in Hamburg gefordert. Spielfreie Wochenenden sind da nicht mehr eingeplant. mol/jim