Fußball Spannendes Derby unter Flutlicht

Hilden. · Der VfB Hilden trifft am Mittwoch, 26. Februar, zum Nachholspiel auf die Sportfreunde Baumberg.

Pascal Weber nutzte seine Zwangspause fürs Training. Nun will er, wie hier im Derby gegen Monheim, wieder auf Torejagd gehen.

Foto: Köhlen, Stephan (teph)

Als vor zwei Wochen das Sturmtief „Sabine“ den Spielbetrieb in der Oberliga durcheinander wirbelte, war Marc Bach nicht begeistert. „Wir hätten durchaus spielen können“, fand der Trainer des VfB 03 – wohlwissend, dass seine Mannschaft „heiß“ auf den Meisterschaftauftakt war und die Baumberger nach dem 5:1-Erfolg im Hinspiel auch auf der Anlage an der Hoffeldstraße in die Schranken weisen wollte. Doch die Absage durch den Fußballverband Niederrhein war angesichts der Unwetterwarnungen durchaus angebracht.

Eine Woche später starteten die Hildener dann beim FC Kleve. Wirklich Spaß machte die Partie beiden Mannschaften wohl nicht – eine Halbzeit spielten sie mit dem Wind, die andere dagegen. Von einer „Windlotterie“ sprach Marc Bach später. Immerhin reichte es zu einem torlosen Unentschieden, mit dem beide Kontrahenten zufrieden waren.

Die Meteorologen kündigen „nasskaltes Schauerwetter“ an

Die Woche danach stand ganz im Zeichen des Karnevals. An Weiberfastnacht bekamen die Hildener frei, trainierten dann am Freitag und standen zudem am Sonntag bereits um 9 Uhr auf dem Sportplatz für die nächste Übungseinheit parat. Denn am Mittwoch gibt es den nächsten Anlauf, das Lokalduell gegen die Sportfreunde Baumberg auszutragen. Anpfiff ist um 19.30 Uhr auf dem Kunstrasen an der Hoffeldstraße. Ob die Zuschauer in Strömen kommen, bleibt abzuwarten, denn diesmal kündigen die Meteorologen „nasskaltes Schauerwetter“ an. Eine Zutat, die keinen sportlichen Leckerbissen erwarten lässt. Viel wichtiger ist für beide Mannschaften aber auch das Ergebnis. Mit einem Sieg vergrößeren die Hildener ihren Vorsprung zur Abstiegszone auf 16 Punkte und kommen damit dem Klassenerhalt einen großen Schritt näher. Auf der anderen Seite setzen sich die Baumberger, die zudem Wiedergutmachung für die Hinspiel-Klatsche leisten wollen, mit einem Erfolg im oberen Tabellendrittel fest. Allein diese Aussicht bringt die nötige Würze in den Lokalkampf.

Im Vergleich zur Ansetzung vor zwei Wochen haben sich die personellen Vorzeichen geändert. Für die Hildener positiv, denn das Lazarett lichtet sich. Der seinerzeit grippekranke Angreifer Pascal Weber nahm vor gut zehn Tagen wieder das Training auf. „Er zeigt schon gute Ansätze“, berichtet Marc Bach. Der VfB-Coach registrierte zudem bei Patrick Percoco (Bänderdehnung im Knie) „einen deutlichen Schritt nach vorne“ und sprach von einer „willkommenen Alternative“. Talha Demir (Bänder- und Haarriss im Sprungelenk) stieg am Sonntag wieder ins Training ein, ob es bereits im Derby für einen Einsatz des Mittelfeldakteurs reicht, bleibt aber abzuwarten. Das gilt auch für Len Heinson, der nach seiner neuerlichen Knieoperation, bei der die Ärzte Narbengewebe entfernten, inzwischen die Fäden gezogen bekam.

Serkan Er fehlt nach seinem Platzverweis rotgesperrt

Auf der anderen Seite sind die Baumberger nicht sorgenfrei. So lief Serkan Er (Bänderriss im Fuß) nach seiner Verletzungspause zwar gegen den TSV Meerbusch wieder auf, doch nach seiner Einwechslung wirkte er lediglich eine knappe halbe Stunde mit – Schiedsrichter Marcel Donath entschied nach einem Zweikampf auf Nachtreten und zückte die Rote Karte. Weitere Spieler wie Tim Knetsch (Innenbandriss im Knie), Dominik Cikac (Knieprobleme) oder Dominik Oehlers (Aufbau nach Achillessehnenriss) sind noch angeschlagen.

Doch nicht nur die personelle Lage lässt Marc Bach zuversichtlich nach vorne schauen. In Kleve sah der Chefcoach des VfB 03 „eine sehr gute erste Halbzeit“ seiner Mannschaft. Einziges Manko: „Leider haben wir kein Tor erzielt.“ Nach dem Seitenwechsel vermochten die Hildener gegen den „unangenehmen Gegner“ zumindest defensiv zu überzeugen. Für Bach gute Voraussetzungen, um den Verbleib in der ­Oberliga bald in trockene Tücher zu bringen. „Wir haben jetzt zwei Heimspiele vor der Brust. Wenn wir mindestens vier Punkte holen, dann haben wir 31 Zähler – und dann ist die Messe gelesen, denn wir werden ja auch in den letzten Spielen noch punkten“, führt der 42-Jährige aus. Nach den ambitionierten Sportfreunden gibt am Sonntag Union Nettetal seine Visitenkarte an der Hoffeldstraße ab – der Vorletzte hat lediglich zwölf Punkte auf seinem Konto.