Fußball Baumberg will 70-Punkte-Marke knacken

Kreis Mettmann. · Auch wenn Trainer Francisco Carrasco den Fußball-Oberligisten am Saisonende verlässt, will das Team keinen Gang zurückschalten. Für den VfB Hilden geht es dagegen noch um den Klassenerhalt.

 Roberto Guirino (v.l.), Robin Hömig und Lukas Fedler haben mit Baumberg die beste Saison der Vereinsgeschichte abgeliefert.

Roberto Guirino (v.l.), Robin Hömig und Lukas Fedler haben mit Baumberg die beste Saison der Vereinsgeschichte abgeliefert.

Foto: Matzerath, Ralph (rm-)

Die Zeit scheint im Moment zu rasen für Francisco Carrasco. Erst musste der Kopf des Trainerteams beim Fußball-Oberligisten Sportfreunde Baumberg wochenlang warten, bis eine Entscheidung über sein weiteres Wirken getroffen wurde. Nun steht fest, dass es für ihn gar keine Zukunft an der Sandstraße gibt. Der Vorstand des Vereins will für die nächste Saison lieber einen neuen Cheftrainer verpflichten und das „Angebot“, möglicherweise unter seinem eigenen Nachfolger als Co-Trainer weiterzumachen, kam für Carrasco nicht in Frage.

Mittlerweile braucht der 44-Jährige nur noch eine Hand, um die verbleibenden Einheiten in der Zusammenarbeit mit seiner Mannschaft abzuzählen: „Es sind vier.“ Weil das aber der Stand von Mittwochabend ist und das Training vom Donnerstag abzuziehen, sinkt die Zahl auf drei. Nach dem gestrigen Training und dem Spiel am Sonntag (15 Uhr) beim VfB Speldorf schließen sich zur Vorbereitung aufs Saisonfinale nur der 28. Mai und der 31. Mai an. Carascos vier Jahre bei den Sportfreunden Baumberg gehen dann am 2. Juni mit dem letzten Saisonspiel gegen den SC Velbert zu Ende.

Es ist (noch) nicht die große Wehmut, die den Baumberger Trainer derzeit beschäftigt. Carrasco, der sich ohnehin ungerne in den Vordergrund drängt, sieht es eher sachlich-nüchtern: „Natürlich gehe ich mit einem lachenden und einem weinenden Auge. Aber die eine Tür geht zu, dafür geht eine andere auf.“ Im vorliegenden Fall gilt das sogar sehr konkret, denn der bald ehemalige SFB-Coach hatte jetzt selbstredend Kontakte zu anderen Vereinen. Und es ist nicht bei losen Gesprächen geblieben. „Ich suche eine neue Herausforderung, eine neue Aufgabe“, betont der Spanier. Es scheint so gut wie sicher zu sein, dass er relativ bald offiziell-amtlich als Trainer bei einem anderen Verein feststehen wird.

Sehr ernsthaft wollen die Baumberger die beiden restlichen Spiele der laufenden Serie bestreiten. In den vergangenen Wochen hat die Mannschaft bereits den einen oder anderen alten Rekord verbessert. Aus dem vierten Rang von 2017/2018 hat Carrascos Team die sichere Vizemeisterschaft als das beste Ergebnis der Vereinsgeschichte gemacht. Und die 58 Punkte von damals sind mit 66 Zählern nahezu pulverisiert. Nun haben sich Spieler und Trainer einen neuen Traum ausgesucht. „Vielleicht schaffen wir die 70 Punkte“, sagt Carrasco, „das wäre doch eine echte Hausnummer. Die Jungs sind geil darauf.“ In den Schoß fallen werden dem Zweiten die fehlenden vier Zähler wohl trotzdem nicht.

In der Theorie spricht alles für einen Sieg in Speldorf, das als Absteiger feststeht und vermutlich selbst den vorletzten Platz nicht mehr verlassen wird (23 Punkte). Am vergangenen Wochenende gab es die höchste Saison-Niederlage – 1:9 beim VfB Homberg. Carrasco: „Da haben sie Haue gekriegt, aber wir dürfen sie auf keinen Fall auf die leichte Schulter nehmen.“ mid

VfB Hilden steckt noch mittendrin im Kampf gegen den Abstieg

Wer in diesen Tagen über den Abstiegskampf in der Oberliga spricht, sollte einen Rechenschieber parat haben. Denn in dieser Saison sind die Fronten im Kampf um den Klassenerhalt zwei Spieltage vor dem Saisonende noch längst nicht geklärt. Mittendrin im Geschehen ist der VfB 03. Für Marc Bach eine ungewöhnliche Situation. „Wenn man 41 Punkte hat, sollte man eigentlich gesichert sein“, stellt der Hildener Trainer fest. Und zwischen den Worten ist ein kleines Seufzen zu vernehmen.

Nach der bitteren Niederlage beim Lokalrivalen Ratingen 04/19 richtet Bach den Blick schnell wieder nach vorne. „Natürlich sind wir enttäuscht, dass wir in Ratingen nichts mitgenommen haben. Zumindest ein Punktgewinn war möglich. An unserer Situation hat das aber nichts verändert. Wenn wir in den letzten beiden Spielen einen Sieg holen, haben wir 44 Punkte und sind aufgrund der Tordifferenz durch – da bin ich relativ sicher“, betont er.

VfB-Mannschaftsführer Stefan Schaumburg hakt die unglückliche Niederlage lieber schnell ab und richtet den Fokus auf die nächste Heimbegegnung (Sonntag, 15 Uhr, Hoffeldstraße). „Das ist ein Matchball-Spiel“, tituliert er die Partie gegen den Abstiegskonkurrenten SC West, der zuletzt mit vier Siegen in Folge eine beeindruckende Aufholjagd startete. Der VfB 03 hingegen kassierte in den jüngsten vier Partien drei Niederlagen und holte letztlich nur drei Punkte, die allerdings mit einer überzeugenden Vorstellung gegen den ETB SW Essen.

„Wer gewinnt, bleibt relativ sicher drin“, glaubt Schaumburg vor dem Kellerduell gegen den SC West – und sieht sein Team im Endspurt nicht zuletzt wegen des besseren Torverhältnisses im Vorteil. „Ein Sieg ist Pflicht, damit wir das Thema abhaken können“, unterstreicht auch Pascal Weber. Der VfB-Angreifer erklärt: „Wir werden alles in die Waagschale werfen. Hoffentlich haben wir die individuell stärkere Qualität an diesem Tag.“ Die beiden erfahrenen Fußballer wollen es keineswegs auf ein Finale am letzten Spieltag gegen Schlusslicht FSV Duisburg ankommen lassen. „Das ist eine absolute Wundertüte“, charakterisiert Schaumburg den Tabellenletzten. Und schiebt dann hinterher: „Wir haben es komplett in eigener Hand – es kommt ganz auf uns an. Und wir haben den Anspruch, den Verbleib in der Oberliga wenigstens einen Spieltag vor Saisonende festzumachen.“ Weber sieht zudem einen wichtigen Vorteil des VfB 03. „Wir haben aus den drei Niederlagen in den letzten vier Spielen noch einmal gelernt“, sagt er mit Nachdruck. Und fügt hinzu: „Schon das Hinspiel haben wir unnötig verloren. Jetzt wollen wir einfach gewinnen.“ bs

Ratingen 04/19 will für ein Endspiel um Rang drei gewinnen

Der Spielplan meint es in der Endphase der laufenden Spielzeit nicht sonderlich gut mit Ratingen 04/19. Nicht nur, dass die Mannschaft von Trainer Alfonso del Cueto ihre letzten beiden Saisonspiele auswärts absolvieren muss, mit TuRU Düsseldorf wartet am Sonntag (15 Uhr) ein Gegner, der rechnerisch noch absteigen kann. Del Cueto sagt jedoch: „Da passiert nichts mehr. Es müsste schon mit dem Teufel zugehen, wenn TuRU noch absteigt.“ Angesichts der Tabellensituation könnte der Spanier Recht behalten: Die Düsseldorfer liegen zwei Spieltage vor dem Ende der Saison mit 45 Punkten auf Platz zehn, Union Nettetal mit 39 Punkten auf dem ersten Abstiegsplatz. Zudem kommt die um zehn Tore bessere Tordifferenz für die Mannschaft aus der Landeshauptstadt. Trotzdem geht Ratingens Cheftrainer von einer knappen Partie aus. „Es wird mit Sicherheit nicht einfach, dort zu gewinnen. Da es um so gut wie nichts mehr geht, werden beide Mannschaften nach vorne spielen. Außerdem will sich Düsseldorf bei ihrem letzten Heimspiel ordentlich von ihren Fans verabschieden“.

Im Fernduell mit dem 1. FC Bocholt um den dritten Platz in der Endabrechnung braucht 04/19 einen Sieg. Derzeit stehen dort die Bocholter mit einem Punkt mehr auf der Habenseite. Da es nächste Woche zum aktuellen Tabellendritten geht, darf sich Ratingen keinen Ausrutsch erlauben. Das weiß auch del Cueto: „Wir wollen weiter dranbleiben. Wenn wir gewinnen, können wir noch Dritter werden. Wenn wir so weitermachen wie letzte Woche beim Heimspiel gegen Hilden und die Jungs mit der richtigen Einstellung ins Spiel gehen, werden wir gewinnen“. cda

FC Monheim könnte Punktestand der Vorsaison übertreffen

Bei den im deutschen Fußball gängigen 18 Mannschaften in einer Spielklasse lässt sich das Tableau hervorragend in drei Drittel einteilen. Und wer es dann am Ende der Spielzeit, unter die ersten sechs schafft, der darf sich berechtigterweise zumindest zum erweiterten Kreis der Top-Mannschaften zählen. Das scheint dem FC Monheim aktuell zu gelingen, denn durch den 5:3-Sieg gegen Tabellenschlusslicht FSV Duisburg schob sich das Team von Trainer Dennis Ruess in der Tabelle am TSV Meerbusch vorbei und ist aktuell Sechster.

Für die Monheimer, die vor ihrer zweiten Oberliga-Saison erneut zunächst einmal den Klassenerhalt klar machen wollten, ist das eine starke Platzierung, die sie in den beiden noch ausstehenden Spielen verteidigen und sogar noch verbessern wollen. Schon am Sonntag könnten sie in einigen Fragen Klarheit haben: Mit einem Heimsieg gegen den FC Kleve (15.30 Uhr, Rheinstadion) wäre einerseits die Ausbeute von 50 Zählern aus der Vorsaison geknackt und mit dann 52 Punkten wäre dem FCM auch ein einstelliger Tabellenplatz nicht mehr zu nehmen. Im Vergleich zu Rang elf im Vorjahr wäre auch das eine klare Verbesserung. Schließlich hätte Monheim dann am letzten Spieltag bei der SSVg Velbert auch noch die Möglichkeit, im direkten Duell am Tabellenfünften vorbeizuziehen. mroe